Tempokontrollen auf dem Elberadweg: Beschluss gegen Radel-Raser
Dresden - Für Fahrrad-Rambos brechen schwierige Zeiten an: Nach einem Stadtratsbeschluss muss das Rathaus auf dem Elberadweg für mehr Sicherheit zu sorgen - auch per Tempokontrollen.
Dass es auf dem stark frequentierten Asphalt entlang der Elbe recht ruppig zugehen kann, lässt sich dem Polizeibericht entnehmen. Erst im September kam es in Höhe der Waldschlößchenbrücke zu einer Kollision von zwei Radfahrern, bei der ein 55-Jähriger Schaden nahm. Er war von einem unbekannt gebliebenen Pedalritter überholt worden.
Ende Juli krachte auf demselben Abschnitt ein Radfahrer (30) bei einem Überholmanöver in den Gegenverkehr. Trauriges Resultat: zwei Verletzte.
Grünen-Stadtrat plädiert für Infokampagne
An bekannten Gefahrenstellen sind Tempokontrollen durchzuführen. "Technisch ist das möglich", räumte Polizeisprecher Stefan Grohme (42) ein. "Wir sind dazu bereit, mit der Stadt zusammenzuarbeiten."
Wolfgang Deppe (67, Grüne) steht diesem Vorstoß skeptisch gegenüber. "Das ist mit Aufwand verbunden. Zunächst müssten Höchstgeschwindigkeiten definiert werden, um eine Überschreitung ahnden zu können."
Diese sind gesetzlich nicht verankert. Sanktionen können dennoch drohen, wenn Radler zu rasant unterwegs sind und andere gefährden. In dem Fall winken ein Bußgeld von bis zu 35 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Der Grünen-Stadtrat plädiert für eine Infokampagne - um auf diese Weise für mehr Rücksicht auf dem Elberadweg zu werben. Diesen dürfen Fußgänger gleichberechtigt nutzen.
Holger Zastrow (53, FDP) springt ihm zur Seite, will es dabei aber nicht bewenden lassen: "Wichtig erscheint mir, dass wir den Weg an einigen Stellen verbreitern beziehungsweise die beschlossene Parallelstrecke bauen."
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch/picture alliance/dpa