Tempokontrollen auf dem Elberadweg: Beschluss gegen Radel-Raser

Dresden - Für Fahrrad-Rambos brechen schwierige Zeiten an: Nach einem Stadtratsbeschluss muss das Rathaus auf dem Elberadweg für mehr Sicherheit zu sorgen - auch per Tempokontrollen.

Mit solarbetriebenen Smiley-Schildern will die CDU Radlern signalisieren, ob sie eine noch zu empfehlende Geschwindigkeit überschreiten.
Mit solarbetriebenen Smiley-Schildern will die CDU Radlern signalisieren, ob sie eine noch zu empfehlende Geschwindigkeit überschreiten.  © Imago/Michael Schick

Dass es auf dem stark frequentierten Asphalt entlang der Elbe recht ruppig zugehen kann, lässt sich dem Polizeibericht entnehmen. Erst im September kam es in Höhe der Waldschlößchenbrücke zu einer Kollision von zwei Radfahrern, bei der ein 55-Jähriger Schaden nahm. Er war von einem unbekannt gebliebenen Pedalritter überholt worden.

Ende Juli krachte auf demselben Abschnitt ein Radfahrer (30) bei einem Überholmanöver in den Gegenverkehr. Trauriges Resultat: zwei Verletzte.

Das muss ein Ende haben, dachte sich die CDU. Ihr Beschlussantrag fand jetzt im Stadtrat eine deutliche Mehrheit. Damit wird die Verwaltung dazu verdonnert, bis zum nächsten Juni Vorschläge für eine möglichst unfallfreie Koexistenz auf dem Elberadweg zu unterbreiten.
Der Stadtrat hat beschlossen: Polizeibeamte sollen Radel-Rüpel ins Visier nehmen.
Der Stadtrat hat beschlossen: Polizeibeamte sollen Radel-Rüpel ins Visier nehmen.  © picture alliance/dpa
Wie am Fährgarten in der Johannstadt ist der Elberadweg recht eng. Ausbaupläne liegen im Rathaus in der Schublade.
Wie am Fährgarten in der Johannstadt ist der Elberadweg recht eng. Ausbaupläne liegen im Rathaus in der Schublade.  © Eric Münch
Grünen-Stadtrat Wolfgang Deppe (67) spricht sich für eine Aufklärungskampagne aus.
Grünen-Stadtrat Wolfgang Deppe (67) spricht sich für eine Aufklärungskampagne aus.  © Steffen Füssel
Im Eiltempo über den Elberadweg: Pedalritter sollten immer nur so schnell unterwegs sein, dass keine Gefahr von ihnen ausgeht.
Im Eiltempo über den Elberadweg: Pedalritter sollten immer nur so schnell unterwegs sein, dass keine Gefahr von ihnen ausgeht.  © Eric Münch

Grünen-Stadtrat plädiert für Infokampagne

Holger Zastrow (53, FDP) beobachtet nicht nur auf dem Elberadweg viele Regelverstöße von Pedalrittern. Er will Fußgänger besser geschützt wissen.
Holger Zastrow (53, FDP) beobachtet nicht nur auf dem Elberadweg viele Regelverstöße von Pedalrittern. Er will Fußgänger besser geschützt wissen.  © Holm Helis

An bekannten Gefahrenstellen sind Tempokontrollen durchzuführen. "Technisch ist das möglich", räumte Polizeisprecher Stefan Grohme (42) ein. "Wir sind dazu bereit, mit der Stadt zusammenzuarbeiten."

Wolfgang Deppe (67, Grüne) steht diesem Vorstoß skeptisch gegenüber. "Das ist mit Aufwand verbunden. Zunächst müssten Höchstgeschwindigkeiten definiert werden, um eine Überschreitung ahnden zu können."

Diese sind gesetzlich nicht verankert. Sanktionen können dennoch drohen, wenn Radler zu rasant unterwegs sind und andere gefährden. In dem Fall winken ein Bußgeld von bis zu 35 Euro und ein Punkt in Flensburg.

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Der Grünen-Stadtrat plädiert für eine Infokampagne - um auf diese Weise für mehr Rücksicht auf dem Elberadweg zu werben. Diesen dürfen Fußgänger gleichberechtigt nutzen.

Holger Zastrow (53, FDP) springt ihm zur Seite, will es dabei aber nicht bewenden lassen: "Wichtig erscheint mir, dass wir den Weg an einigen Stellen verbreitern beziehungsweise die beschlossene Parallelstrecke bauen."

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch/picture alliance/dpa

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