Dresden - Eigentlich ist das Füttern von Wildtieren im Großen Garten verboten. Trotzdem ist eine unscheinbare Baumreihe bei der Rhododendron-Anlage am Palais zum beliebten Treffpunkt für Vogelliebhaber geworden.
Rentnerin Ursula Grätz (75) aus Prohlis ist nur eine von vielen, die immer Vogelfutter dabeihaben, wenn sie hier entlangspazieren.
"Vor sechs Jahren habe ich mit dem Füttern begonnen", erinnert sich die ehemalige Tierpflegerin. "Ich bin aber nicht die Einzige. Am Wochenende treffen sich wirklich viele Senioren, nur um Vögel zu füttern."
Die Artenvielfalt ist reich - im Großen Garten tummeln sich alle möglichen heimischen Vögel wie Meisen, Rotkehlchen, Amseln, Spatzen. "Einmal habe ich mich gefragt: Was bewegt sich denn bloß im Gras? Da war's ein Pärchen Grünspechte", lacht Ursula Grätz.
Sie gibt gerne Tipps: "Brot sollte man nicht verfüttern, Nüsse und Äpfel sind besser." Laut Parkverwaltung sind auch Meisenknödel in Plastiknetzen problematisch, weil die Netze später als Müll im Park herumliegen.
Aus diesem Grund würden Futterstellen manchmal sogar geräumt - doch die Vogelhäuschen an der Rhododendron-Anlage hängen seit Jahren unbehelligt im Geäst. Zur großen Freude von Ursula Grätz und anderen Vogelfreunden aus Dresden.