Vor 85 Jahren in Dresden erfunden: Dr. Quendt feiert den Geburtstag der Dominosteine
Dresden - Habt Ihr's gewusst? Dresden ist nicht nur die Heimat des berühmten Stollens, sondern auch der süßen Dominosteine. Die gefüllten Würfel mit Lebkuchenschicht erfand vor 85 Jahren der Dresdner Chocolatier Herbert Wendler (1912-1998).

Wendler erlebte als Kind des Ersten Weltkriegs eine Zeit, die auch von Elend und Not geprägt war. Schokolade war lange Mangelware, ein Luxusprodukt. Das wollte Wendler ändern. Mit dem Dominostein erfand er 1936 eine preiswerte Praline, die in Massenproduktion günstig, aber dennoch hochwertig war.
Im Zweiten Weltkrieg wurden sie als "Not- oder Kriegspralinen" bekannt. Wendler produzierte die kleinen Würfel zunächst in der Friedrichstadt, später in Klotzsche.
Zu DDR-Zeiten zählten Dominosteine zu den Exportschlagern, die es fast nur im Westen gegen D-Mark, im Intershop gegen Forumschecks oder mit Glück in Delikatläden ("Deli") gab.
Nach der Wende ging Wendlers Firma 1996 zwar pleite. Doch ab 1999 führte Lebensmitteltechniker und Unternehmer Hartmut Quendt (1940-2016), der Wendler in den 80er-Jahren kennengelernt hatte, die Produktion fort.
Seit 2000 im Werk in Coschütz/Gittersee, wo auch Stollen und "Russisch Brot" hergestellt werden.


Später von der Lambertz-Gruppe übernommen, werden heute nach Firmenangaben in der Saison fast 800 Millionen Dominosteine produziert.
Titelfoto: Bildmontage: Dr. Quendt (2)