Wie steht's um den Wiederaufbau des Venezianischen Hauses?

Dresden - Schon August der Starke träume von einem sächsischen Venedig an der Elbe. 1845 machte Eugen Freiherr von Gutschmid diese Vision ein Stück weit wahr: Dort, wo heute der Busparkplatz an der Carolabrücke liegt, ließ er einen Prachtbau nach venezianischem Vorbild errichten. Hundert Jahre später wurde der Palazzo durch Bomben zerstört. Doch jetzt könnte der Dresdner Dogenpalast am Ursprungsort wiedererstehen.

Das historistische Gebäude war nach dem Vorbild venezianischer Stadtpaläste gestaltet. Es wurde durch Bombenangriffe 1945 zerstört.
Das historistische Gebäude war nach dem Vorbild venezianischer Stadtpaläste gestaltet. Es wurde durch Bombenangriffe 1945 zerstört.  © SLUB / Deutsche Fotothek / Möbiu

Diesen Plan hat zumindest der Dresdner Bauunternehmer Frank Wießner. Der Mann, der auch das Dresdner "Narrenhäusel" auf der anderen Elbseite rekonstruieren will, hat für den Palazzo schon Visualisierungen und Pläne erarbeiten lassen.

Die Dresdner finden's toll (eine Befragung ergab 85 Prozent Zustimmung), doch die Hürden sind hoch. Prüfungen, Denkmalschutz, zu schaffende Ausgleichsflächen - immer neue Forderungen haben das Projekt bislang ausgebremst.

Auch aus dem Stadtrat fehlt ihm die entschlossene Unterstützung. Auf die ist Wießner angewiesen, denn die bisherigen Vorgaben schließen eine Bebauung der Fläche des ehemaligen Venezianischen Hauses (noch) aus.

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Wießner: "Es bräuchte eine Diskussion und dann einen Beschluss, um den aktuellen Bebauungsplan zu überarbeiten."

Das Modell des Neubaus des Venezianischen Hauses

So könnte der Neubau des Venezianischen Hauses eines Tages aussehen.
So könnte der Neubau des Venezianischen Hauses eines Tages aussehen.  © MAXWIESSNER/Archlab
Bauunternehmer Frank Wießner (48).
Bauunternehmer Frank Wießner (48).  © Frank Wießner

Doch selbst wenn das alles gegeben wäre, rechnet Wießner erst in fünf bis zehn Jahren mit einem Baustart. Aber vielleicht steht dann wenigstens schon mal das "Narrenhäusel" ...

Titelfoto: MAXWIESSNER/Archlab

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