Dresden - Das Blaue Wunder (Baujahr 1893) zwischen Dresden-Loschwitz und -Blasewitz rostet vor sich hin. Welche Perspektive hat die Flussquerung?
Aktuell laufen Arbeiten am Korrosionsschutz und der Stahlkonstruktion, doch auch Ankerkammern, Stützwände und die Fahrbahn werden bis in die 2030er-Jahre hinein überholt.
Vor vier Jahren ergab die Brückenprüfung eine Zustandsnote von 3,5 - für die Experten nicht genügend. Seitdem hat sich der Zustand der Brücke nicht wesentlich verbessert.
Erklärtes Ziel der Stadtverwaltung ist, das technische Denkmal zu sichern und weiter für den Verkehr (rund 23.000 Autos pro Tag) bereitzustellen. Der Investitionsbedarf ist enorm: Das Rathaus muss mittelfristig um die 160 Millionen Euro für die grundhafte Ertüchtigung lockermachen.
Ein Erfolg im Sinne einer vollständigen Sanierung ist dabei nicht garantiert. Schlimmer noch: Schon in gut zwei Jahrzehnten könnte erneut eine Riesensumme fällig werden.
CDU-Politiker fordert weniger Autoverkehr auf der Brücke
"Vor diesem Hintergrund braucht es die alsbaldige Aufnahme von Planungen für eine alternative Elbquerung in diesem Bereich", fordert AfD-Stadtrat Marco Dittrich (38).
CDU-Politiker Veit Böhm (60) wünscht sich langfristig weniger Autoverkehr auf der Brücke, um so das 280 Meter lange Bauwerk zu entlasten. "Voraussetzung dafür ist eine Ersatzbrücke im Dresdner Osten." Dafür müsse die Verwaltung entsprechende Flächen prüfen.
Untersuchungen dieser Art führt das Rathaus - auch aus Kostengründen - derzeit nicht durch. Man geht laut einem Schreiben davon aus, dass die Loschwitzer Brücke noch mindestens 20 Jahre ihren Zweck erfüllen kann.