Zum 185. Jubiläum! Heute endlich wieder große Dampferparade auf der Elbe

Dresden - Die Sächsische Dampfschiffahrt feiert 185. Geburtstag. Endlich! Nach zweijähriger Paraden-Pause startet am Samstag um 10 Uhr die Jubiläumsfahrt am Terrassenufer mit sieben historischen Dampfern. Sogar die Elbe (Pegel-Voraussage: 2,20 Meter) macht mit!

Kapitän Andreas Weber (49) führt auf dem Dampfer Dresden die Flottenparade an.
Kapitän Andreas Weber (49) führt auf dem Dampfer Dresden die Flottenparade an.  © Thomas Türpe

Mit Live-Musik an Bord dampft die Kolonne nach Pillnitz und wieder zurück (Dauer 3,5 Stunden). Flaggschiff ist der Dampfer "Dresden". Kapitän Andreas Weber (49), der seit 20 Jahren Schiffsführer bei der Weißen Flotte ist, freut sich auf das Event. "Der Wasserstand ist perfekt", schwärmt er. Aufgeregt ist er nicht, er ist schon so viele Paraden gefahren.

Diese sind keine Erfindung aus DDR-Zeiten. "Die wurden schon immer gemacht. Wir setzen die Tradition fort", sagt Jochen Haubold (42), Nautischer Leiter der Weißen Flotte. "Wir hoffen, dass viele Menschen zum Schauen ans Ufer kommen", so Flottensprecher Robert Körner (42).

Robert Straubhaar (60), Flottenchef seit September 2020, kann leider nicht dabei sein. Seine Entscheidung, die Weiße Flotte zu übernehmen, hat er trotz des wirtschaftlich schweren vergangenen Jahres nicht bereut:

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"Eine solche Ikone kann man nur einmal im Leben erwerben."

Robert Straubhaar (60), Geschäftsführer der United Rivers AG aus Basel, ist seit September 2020 Flottenchef.
Robert Straubhaar (60), Geschäftsführer der United Rivers AG aus Basel, ist seit September 2020 Flottenchef.  © Anneke Müller
Die Jubiläumstour geht nach Pillnitz und zurück.
Die Jubiläumstour geht nach Pillnitz und zurück.  © Holm Helis
Die "Königin Maria" um 1837.
Die "Königin Maria" um 1837.  © Weiße Flotte Sachsen GmbH

Dampfschiffahrt hat eine lange Tradition

Nach zweijähriger Pause startet heute die Jubiläumsparade.
Nach zweijähriger Pause startet heute die Jubiläumsparade.  © Eric Münch

Dabei begann alles ganz beschaulich: 1836 erteilte der König das "Privilegium zum Betreiben der Dampfschiffahrt". Im selben Jahr begann Johann Andreas Schubert (1808-70) mit dem Bau der "Königin Maria" und dem Dampfer "Prinz Albert".

Die Dampfschifffahrt wuchs schnell. 1852/53 schipperten auf sieben Dampfern 330.000 Passagiere, zwölf Jahre später waren es dreimal so viele Gäste auf 17 Schiffen.

Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Flotte 37 Dampfer! Sie beförderten rund 3,6 Millionen Fahrgäste im Jahr. Bis ins böhmische Litomerice und bis nach Mühlberg (186 Kilometer) schipperten die Dampfer über die Elbe.

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Im Zweiten Weltkrieg wurden die Schiffe umgewidmet (beispielsweise als Lazarett), viele wurden zerstört. 1945 startete die Flotte wieder mit neun Dampfern, wurde 1948 Volkseigener Betrieb.

Nach der Wende übergab die Treuhand (1992) die Flotte der Sächsischen DampfschiffahrtsGmbH & Co Conti Elbschiffahrts KG. 2020 übernahm Robert Straubhaar, Chef der United Rivers AG, das Steuerrad.

Titelfoto: Thomas Türpe

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