Dampfer Ahoi! Sachsens Weiße Flotte schippert nun beim MDR

Dresden - Die Elbe ohne die traditionellen Dampfer der "Weißen Flotte"? Unvorstellbar! Doch im Juni 2020 kam die Schock-Nachricht: Die Sächsische Dampfschifffahrt ist insolvent! Fortan tobte der Kampf ums Überleben. Der MDR zeigt nun eine Dokumentation über die Zukunft sowie bisherigen Höhen und Tiefen der ältesten Raddampferflotte der Welt.

Die Dampfer gehören zu der Altstadtkulisse von Dresden einfach mit dazu.
Die Dampfer gehören zu der Altstadtkulisse von Dresden einfach mit dazu.  © Robert Michael/dpa

Seit 185 Jahren schippern die berühmt-berüchtigten Dampfer über die Elbe. Ob von Dresden nach Meißen oder Richtung Bad Schandau, vorbei an den berühmten Elbhangschlössern bis in die Sächsische Schweiz, die Dampfer sind ein Kulturgut und eines der vielen Highlights des sächsischen Tourismus.

Doch in den vergangenen Monaten bereiteten die Dampfer große Sorgen! Denn nach zwei schwierigen Jahren aufgrund von Niedrigwasser gab die Corona-Krise dem Geschäft der Flotte den Rest.

Im Juni 2020 meldete die Sächsische Dampfschifffahrt Insolvenz an. Damals ahnte wohl keiner, wie unglaublich nervenaufreibend der Weg zur Rettung der Dampfer werden würde.

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Für die mehr als 200 Mitarbeiter waren die schlechten Nachrichten ein Schock. Der Schiffsführer Andreas Weber wurde, wie er selbst sagte, groß auf einem Schiff.

Sein Vater hatte bereits bei den Dampfern gearbeitet! Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese aus dem Dresdner Elbtal verschwinden.

Die ehemalige Dampfer-Chefin Karin Hildebrand betont die Gründe des Insolvenz. Sie stand sieben Jahre an der Spitze. "Die Zeichen standen nicht wirklich gut für mich mit drei Niedrigwasser. Und dann Corona - das war eigentlich nicht zu schaffen."

Schweizer Investor springt ein: Doch kann Robert Straubhaar auch Dampfer?

Der Schweizer Robert Straubhaar (59) übernahm im September 2020 die Weiße Flotte. Und er hat viele Pläne!
Der Schweizer Robert Straubhaar (59) übernahm im September 2020 die Weiße Flotte. Und er hat viele Pläne!  © DPA/Robert Michael

Wie weiter in der dunkelsten Phase in der Geschichte des Traditionsunternehmens? Händeringend wurden millionenschwere Geldgeber gesucht. Dann hieß es, dass die Stadt Dresden die Dampfer kaufen sollte. Dazu kam es nicht.

Anfang September dann nach viel hin und her endlich positive Nachrichten. Der Schweizer Investor Robert Straubhaar (59), Chef der United Rivers AG aus Basel, unterzeichnete die Verträge zur Übernahme. Alle Mitarbeiter durften ihren Job behalten.

Unbekannt ist er nicht und auch Erfahrung bringt Straubhaar mit. Sein Schweizer Konzern kennt sich mit der Passagier-Flussschifffahrt aus, betreibt rund 100 Passagierschiffe auf europäischen Binnengewässern.

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Nur beim Dampfschiff haderte es bislang. Doch der Investor zeigte sich optimistisch: "Das können die Mitarbeiter!"

Der neue Eigentümer hat viele Pläne. Künftig sollen die Dampfer auch im Winter oder bei Niedrigwasser fahren.

Auch das kulinarische Angebot soll sich ändern: Statt Wiener Würstchen mit Kartoffelsalat gibt's dann feinere Leckerbissen.

MDR zeigt spannenden Bericht zu Sachsens Dampfern

Die Sächsische Dampfschifffahrt ist vorerst gerettet. Doch die Zukunft bleibt spannend.
Die Sächsische Dampfschifffahrt ist vorerst gerettet. Doch die Zukunft bleibt spannend.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Doch ob das was wird? Denn Corona ist noch immer nicht vorbei. Die Schiffsführer und Bootsleute schwanken zwischen Bangen und Hoffen.

Der MDR zeigt nun eine Dokumentation in "Exakt – Die Story" über die Geschichte der ältesten Raddampferflotte der Welt bis zum heutigen Geschehen. Auch über Gründe der Insolvenz wird gesprochen.

Zu sehen ist diese am 28. April, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen sowie in der ARD-Mediathek. Einschalten lohnt sich.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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