Nach Absage der Ausbaupläne für A4: Grüne fordern mehr Güterverkehr auf der Schiene

Dresden - Die Staus auf der A4 in Sachsen sind ein Dauerthema. Nach der Absage des Bundes hinsichtlich der Ausbaupläne zwischen Dresden und Görlitz ist der Unmut groß. Die Grünen fordern nun mehr Verkehr auf der Schiene.

Lange Staus auf der A4 zwischen Dresden und Görlitz sind kein Einzelfall. Ein Ausbau der Autobahn ist bislang nicht in Sicht.
Lange Staus auf der A4 zwischen Dresden und Görlitz sind kein Einzelfall. Ein Ausbau der Autobahn ist bislang nicht in Sicht.  © Robert Michael/dpa

"Mit der Niederschlesischen Magistrale haben wir eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung für den Güterverkehr. Auf der elektrifizierten und zweigleisigen Strecke könnten bis zu 180 Güterzüge pro Tag rollen – davon sind wir mit aktuell rund 30 Güterzügen täglich noch weit entfernt", sagte der Grünen-Politiker Gerhard Liebscher (67) der Deutschen Presse-Agentur.

Die Verbindung führt von Polen bis nach Falkenberg in Brandenburg, dann geht es weiter bis Roßlau in Sachsen-Anhalt.

"Wenn wir die A4 östlich von Dresden entlasten wollen, müssen wir den Güterverkehr von der Straße bekommen", so Liebscher.

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Die baldige Elektrifizierung der Bahnstrecke Dresden–Görlitz sei dabei wesentlich und könne mit Güterverkehrszentren zur Entlastung der A4 beitragen.

Liebscher zufolge sind jedoch Rahmenbedingungen erforderlich, die eine Güterverladung auf die Schiene rentabel machen.

"Denn nach wie vor sind die Kosten für den Gütertransport per Schiene zu hoch. Deshalb gilt es, die Trassenpreise zu senken, die Lkw-Maut zu reformieren, die Bahn-Bürokratie abzubauen und nachhaltige Transportlogistik zu fördern."

Grünen-Politiker Gerhard Liebscher (67) plädiert dafür, mehr Güter über die Schiene zu transportieren.
Grünen-Politiker Gerhard Liebscher (67) plädiert dafür, mehr Güter über die Schiene zu transportieren.  © Norbert Neumann

Der Bund hatte für den Ausbau der A4 von Dresden nach Görlitz keinen Bedarf gesehen und das Projekt abgelehnt. Der Freistaat will trotzdem an dem Vorhaben festhalten.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, Robert Michael/dpa

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