Österreichs Musical-Kaiserin vorm Gastspiel auf Stippvisite in Dresden
Dresden - Nicht Sissi. Elisabeth! Der volle Name, nicht der Spitzname ist es, der dem Musical über die legendäre österreichische Kaiserin den Titel gibt. Vor 33 Jahren wurde das Stück von Michael Kunze und Sylvester Levay in Wien uraufgeführt, eine Neufassung wird seit einiger Zeit auf Schloss Schönbrunn gespielt. Diese Schönbrunn-Fassung ist im Juli und August bei einem dreiwöchigen Gastspiel in der Semperoper zu erleben.

Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach, Herzogin in Bayern, so lautete der volle Name der jungen Adeligen, 1837 geboren, die 1854 durch Heirat mit Cousin Franz Joseph I. zu Elisabeth, Kaiserin von Österreich wurde und am 10. September 1898 bei einem Attentat zu Tode kam.
17 Jahre alt war Elisabeth bei der Hochzeit, jünger als Kristine Emde, Sopranistin aus Bremen und Hauptdarstellerin des Dresdner Gastspiels.
Ende zwanzig sei sie, sagt sie, die am Dienstag mit dem PR-Team Dresden einen Besuch abstattete. Die Elisabeth sei ihre dritte Musical-Hauptrolle, erklärt sie, obendrein singe sie erstmals die Erstbesetzung der Rolle.
Elisabeth von Österreich - das ist der zu Sissi verniedlichte Backfisch -, die sich in den jungen Kaiser verguckt, in der Populärkultur ikonografisch geworden durch die Filme mit Romy Schneider. Doch stellt das Musical eine andere Facette der Persönlichkeit dar.
"Wir schauen hinter die Fassade", sagt Kristine Emde. Nicht die strahlende Monarchin kommt zum Zuge, sondern vor allem die zweifelnde, depressive Frau, die eingeklemmt ist in das Korsett der Hofetikette.
23 Mal wird das Stück zu sehen sein

"Ich gehöre nur mir" ist eine der großen Arien des Stücks, die Kristine Emde gestern voller Inbrunst den anwesenden Journalisten vorsang.
Eine große Treppe und eine riesige LED-Leinwand geben hauptsächlich die Bühnenausstattung ab. Die zwölf Kostüme, welche Elisabeth trägt, sind zum Teil Nachbildungen der historischen Vorbilder.
23 "Elisabeth"-Vorstellungen stehen an zwischen 15. Juli und 3. August. Der Vorverkauf (Karten zwischen 59,90 und 149,90 Euro) läuft auf vollen Touren.
Titelfoto: Eric Münch