Keine Gelder für Bahnausbau: Was wird aus dem Schnellzug nach Prag?

Dresden - Bleibt der Bahnausbau zwischen Dresden und Prag auf der Strecke? Im Bundeshaushalt für 2026 sind jedenfalls keine Mittel für das Großprojekt vorgesehen.

Perspektivisch soll unter dem Erzgebirge ein Tunnel verlaufen, der die Fahrt nach Prag erheblich verkürzt.  © IMAGO/Martin Wagner

Dabei war der Ausbau ein ausdrückliches Ziel im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD. Darin heißt es: "Zentrale Teile der Verkehrsinfrastruktur nach Polen und der Tschechischen Republik werden zügig ausgebaut. Dafür stellen wir schnellstmöglich Planungsrecht und Finanzierung sicher."

Die geplante Schnellfahrstrecke gen Süden soll die Reisezeit nach Prag von bislang rund zwei Stunden und 15 Minuten auf eine Stunde verkürzen. Die Route würde dann durch einen etwa 30 Kilometer langen Basistunnel unter dem Erzgebirge verlaufen - statt wie bisher durch das kurvenreiche Elbtal.

Dresdens OB Dirk Hilbert (54, FDP) ärgert sich über die fehlenden Investitionen: "Unsere Partner in Prag oder Wrocław sind längst dabei, ihre Infrastruktur auszubauen. Deutschland darf hier nicht zum Bremsklotz werden."

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Ein Wirtschaftsstandort wie die Landeshauptstadt brauche eine verlässliche Bahnanbindung. Das gelte auch für Fahrten in Richtung Polen.

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Dresdens Verkehrsbürgermeister mahnt

Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) geht der Bahnausbau zu langsam voran.  © Norbert Neumann

Doch anders als auf der östlichen Seite der Neiße ist die Strecke nach Görlitz nach wie vor nicht elektrifiziert, sondern wird weiterhin mit Dieselzügen betrieben.

Dabei hatte Deutschland mit seinem Nachbarland die Elektrifizierung bereits 2003 vereinbart.

"Für die Strecke muss die Bundesrepublik ihren vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Polen nachkommen", fordert Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne).

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"Jede elektrifizierte Strecke schafft Verlagerungseffekte - für die überfüllte A4 ebenso wie für die überlastete Güterverkehrsstrecke durchs Elbtal."

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