Bund stellt Investitionspakt ein: Wer zahlt jetzt die geplante Sanierung der Sportstätten?

Dresden - Kommunen und Sportvereine sind sauer auf den Bund, denn dieser stellt ohne Vorwarnung Ende 2022 den Bund-Länder-Investitionspakt (IVP Sport) zur Förderung der Sanierung von Sportstätten ein. Nun wackeln hierzulande Investitionsprojekte.

Frust auf dem Platz. Die Sanierung von Sportstätten wackelt, weil der Bund einen Rückzieher macht.
Frust auf dem Platz. Die Sanierung von Sportstätten wackelt, weil der Bund einen Rückzieher macht.  © imago/Westend61

Neun sächsische Gemeinden sollten von 2021 bis 2025 rund 6,2 Millionen Euro aus dem IVP Sport bekommen:

Ehrenfriedersdorf (fürs Greifensteinstadion), Bad Düben (Sportplatz Durchwehnaer Str.), Görlitz (Reaktivierung Turnhalle Cottbuser Str.), Hartha (Sportplatz Wiesenstraße), Oelsnitz (Vogtlandsporthalle), Oschatz (Stadion), Werdau (Schwerathletikhalle), Bischofswerda (Turnhalle Wesenitzsportpark) und Zwickau (Leichtathletikanlage Sportforum Sojus).

Der Pakt (Fördersatz von 90 Prozent) bedachte insbesondere finanzschwächere Gemeinden. Die ersten Gelder flossen bereits im Zuge der Städtebauförderung.

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So erhielt Bischofswerda einen Fördermittelbescheid. Andere Gemeinde bangen jetzt aber.

Falls der Bund sich zurückzieht, soll das Land zahlen

Mischa Woitscheck (55, r.) ist vom Bund enttäuscht. (Archivfoto)
Mischa Woitscheck (55, r.) ist vom Bund enttäuscht. (Archivfoto)  © Arno Burgi/dpa

"Mit der Ankündigung, das Programm nicht fortführen zu wollen, wird das Vertrauen in die Verlässlichkeit des Bundes gestört", sagt der Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Mischa Woitscheck (55).

Er ist enttäuscht: "Zusammen mit der Kofinanzierung des Landes standen so 6,1 Millionen Euro jährlich für kommunale Sportstätten zur Verfügung."

Woitscheck erklärt: "Falls sich der Bund aus der Sportstättenförderung zurückzieht, fordern wir vom Land, dass es die für die Jahre 2023 und 2024 eingeplanten Landesmittel zur Kofinanzierung des Bundesprogramms in das allgemeine Landesprogramm zur Sportförderung übernimmt."

Titelfoto: imago/Westend61

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