Dresden will die Bettensteuer ausweiten: Doch die FDP hat ganz andere Pläne
Dresden - Vier Millionen Euro pro Jahr. Diesen Betrag will die Dresdner Stadtverwaltung durch die Ausweitung der Bettensteuer auf Geschäftsreisende zusätzlich einnehmen.
Die FDP-Fraktion im Stadtrat hat eine andere Idee, wie das Geld verwendet werden könnte: zur Entlastung aller Gäste (und der Hoteliers).
In einem Änderungsantrag zum Vorschlag der Stadtverwaltung fordern die Liberalen, die Bettensteuer für alle von sechs auf 4,5 Prozent herabzusetzen.
"Gerade in Zeiten steigender Reisekosten können wir so dafür sorgen, dass Übernachtungen in Dresden für Touristen und Geschäftsreisende attraktiv bleiben. Von diesen Gästen profitieren dann wieder die hiesigen Gewerbetreibenden und die Stadt insgesamt", erklärt Robert Malorny (43, FDP).
Weil mehr Gäste die Abgabe bezahlen, hätte die Stadt auch nicht weniger Einnahmen als bisher.
Darum könnte die neue Vorlage sinnvoll sein
Die Ausweitung der Abgabe begrüßt die FDP aber nicht nur deshalb. "Der Vorschlag kann als Versuch gesehen werden, den unnötigen bürokratischen Aufwand in den Beherbergungsbetrieben zu vermeiden", sagt Malorny.
Bisher mussten dort nämlich die Reisegründe erfasst und gegebenenfalls nachgewiesen werden. "Insofern ist die neue Vorlage grundsätzlich zu begrüßen. Wir schlagen vor, die Gelegenheit zu nutzen, um auch gleich die Höhe der Steuer für alle zu senken."
In der Begründung der Vorlage führt die Verwaltung selbst aus, wie eine Senkung des Steuersatzes funktionieren kann: Da durch die Änderung zukünftig mehr Gäste in die Beherbergungssteuer einbezogen werden, kann der Steuersatz um ein Viertel gesenkt werden, ohne dass die Stadt dadurch weniger Einnahmen hätte als bisher.
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