Dresden will Erinnerungskultur stärken: Gemeinsam gegen das Vergessen
Dresden - 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem Dresden völlig zerstört wurde, will das Rathaus die Erinnerungskultur stärken. Geplant ist der Beitritt zum internationalen Städtenetzwerk "Cities of Remembrance" mit regelmäßigen Konferenzen in aller Welt. Das geht aus einer Vorlage hervor.

Vor neun Jahren wurde das Netzwerk in Dünkirchen (Frankreich) gegründet, inzwischen nehmen 20 meist europäische Städte teil.
Doch auch Bizerta (Tunesien), Hiroshima (Japan) und Hwaseong (Südkorea) sind Mitglieder.
Lokale Entscheidungsträger der Teilnehmerstädte treffen sich an verschiedenen Orten und reden über Erinnerungskultur.
Dieses Jahr reiste Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (48, Die Linke) auf Einladung zur Konferenz nach Dünkirchen, nächstes Jahr ginge es nach Bologna. Auf TAG24-Anfrage betont die Stadt den "fachlichen Austausch zwischen den Städten".
Dresden könne das Netzwerk konkret bereichern, etwa um Erfahrungen mit "erinnerungskulturellen Veranstaltungen zum 13. Februar" oder dem Umgang mit besonderen Denkmälern.

"Dienstreisen stehen dabei nicht im Vordergrund", heißt es. Die Kulturverwaltung habe außerdem angeregt, die Konferenz im Jahr 2030, also 85 Jahre nach Kriegsende, nach Dresden zu holen. Doch erst einmal muss der Stadtrat im November über den Beitritt entscheiden.
Titelfoto: Bildmontage: SLUB/Deutsche Fotothek, Steffen Füssel