Dresdner Verwaltung hinkt hinterher: Stadtrat diskutiert Digitalisierung
Dresden - Formulare für den Feuerplatz, das Standesamt oder die Baumfällung: Viele bürgernahe Leistungen sind in Dresden noch nicht ausreichend digitalisiert. Gleichzeitig wird die Rathausspitze in den kommenden Jahren Hunderte Stellen abbauen. Das führte im Rat zu Diskussionen.

Eine Plattform für alle Dienste vom Kindergarten bis zum Kfz, das schlagen die Grünen vor. "Pauschaler Personalabbau macht Prozesse nicht besser", kommentierte Grünen-Stadtrat Moritz Knobel (31) die kommunale Personalpolitik. Und für die Digitalisierung brauche es eine klare Strategie, derzeit gleiche die Situation einem "Flickenteppich".
"Digitalisierung ist kein Selbstzweck", sagte Linken-Politiker Tilo Kießling (54). Angebote müssten für alle Schichten der Bevölkerung verfügbar sein.
"Nicht jeder besitzt einen Breitband-Anschluss oder ein Smartphone." Die Stadt werde bei der Digitalisierung ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht, kritisierte hingegen Matteo Böhme (43, Team Zastrow). Strategiepapiere gebe es zur Genüge, nun müsse das Thema endlich zur Chefsache gemacht werden.
Digitalbürgermeister Jan Pratzka (53, CDU) zeigte Gesprächsbereitschaft, machte aber auch auf Herausforderungen aufmerksam: "Fachkräfte für die IT zu gewinnen, ist derzeit schwierig."
Titelfoto: Steffen Füssel