Dresden - Mit dem Haushaltsbeschluss im März hatte der Stadtrat Oberbürgermeister Dirk Hilbert (53, FDP) beauftragt, mittelfristig mindestens fünf Prozent der Stellen in der Verwaltung einzusparen. Inzwischen ist jedoch von einem deutlich größeren Einschnitt die Rede. In den Rathausfluren kursierte sogar das Wort vom "Geheimplan".
Demnach sollen statt der ursprünglich anvisierten fünf Prozent nun im Schnitt zwölf Prozent aller Vollzeitstellen wegfallen.
Betroffen wären nach ersten Berechnungen beispielsweise die Geschäftsbereiche von Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) mit 148 Stellen, Bildungsbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) mit 115 Stellen und Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke) mit 79 Stellen.
Insgesamt stünde ein Abbau von bis zu 875 Jobs im Raum. "Es handelt sich bei dem genannten Dokument keineswegs um ein Geheimpapier", stellte Stadtsprecher Daniel Heine (40) gegenüber TAG24 klar. Vielmehr sei es eine Diskussionsgrundlage, um den beschlossenen Sparkurs umzusetzen.
Fest steht: Ab 2026 muss die Stadt jährlich fünf bis zehn Millionen Euro weniger für Personal ausgeben. Da die Personalkosten seit Jahren steigen, ist eine genaue Prüfung aller Bereiche notwendig, betont die Verwaltung.
Sparkurs ist in jedem Fall beschlossen
Klares Ziel sei es, diesen Prozess ohne betriebsbedingte Kündigungen zu gestalten. "Kein Beschäftigter muss um seinen Arbeitsplatz bangen", versicherte OB Hilbert.
Diskutiert werden die Pläne im September in einer Personalversammlung. Politisch sorgt die Größenordnung für Streit. CDU-Fraktions-Chefin Heike Ahnert (44) warnt: "Zwölf Prozent sind überzogen, die Verwaltung muss handlungsfähig bleiben."
Stadtrat Remo Liebscher (47, Team Zastrow) sieht die Pläne positiv: "Etliche der Stellen davon sind nicht mit Leistungen an die Bürger verbunden."
Klar ist: Der Sparkurs ist beschlossen - wie hart er am Ende tatsächlich ausfällt, entscheidet sich erst in den kommenden Monaten.