Großes Gedenken zum 13. Februar in Dresden: Polizei bereitet sich auf Großeinsatz vor

Dresden - Am Sonntag jährt sich die Bombardierung Dresdens zum 77. Mal. Das Gedenken daran steht in diesem Jahr unter dem Motto "Erinnern für eine Zukunft des friedlichen Miteinanders in Vielfalt".

Auch mit der Niederlegung von Kerzen und Kränzen wird wieder der Bombardierung Dresdens gedacht.
Auch mit der Niederlegung von Kerzen und Kränzen wird wieder der Bombardierung Dresdens gedacht.  © Ronald Bonss

Neben vielen kleineren Versammlungen im ganzen Stadtgebiet wie der Mahnwache um 11.30 Uhr am Gedenk-Obelisk in Nickern oder dem "Mahngang Täter*innenspuren" um 13 Uhr an der Hochschule für Bildende Künste an der Pfotenhauerstraße gibt es in diesem Jahr auch wieder eine Menschenkette.

Deren Organisation und Aufbau beginnt am Sonntag 16.30 Uhr mit der Ausgabe von Distanzbändern an die Teilnehmer.

Dafür stehen am Neumarkt und am Altmarkt jeweils zwei Pagodenzelte bereit. Mit den gelben Bändern soll die Einhaltung des Mindestabstands von 1,50 Meter gewährleistet werden. Ordner weisen den Teilnehmern dann Plätze zu.

"Albtraum für Deutschland": Hubertus Heil hat klare Meinung von der AfD
Dresden Politik "Albtraum für Deutschland": Hubertus Heil hat klare Meinung von der AfD

Die Menschenkette umschließt die Frauenkirche, schlängelt sich über den Neumarkt, führt zum Kulturpalast und in Schlangenlinien über den Altmarkt zur Kreuzkirche, die ebenfalls umschlossen wird.

An der Ecke Altmarkt/Kreuzkirche reihen sich auch OB Dirk Hilbert (50, FDP), TU-Rektorin Ursula Staudinger (62) und Staatsministerin Barbara Klepsch (56, CDU) ein. Um 18 Uhr schließt sich die Kette zwischen Neumarkt und Altmarkt über die Wilsdruffer Straße, die dafür kurzzeitig gesperrt wird. Infos: 13februar.dresden.de

In diesem Jahr sorgen gelbe Bänder für ausreichend Abstand zwischen den Teilnehmern.
In diesem Jahr sorgen gelbe Bänder für ausreichend Abstand zwischen den Teilnehmern.  © xcitepress
Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) wird sich in die Menschenkette einreihen.
Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) wird sich in die Menschenkette einreihen.  © Robert Michael/dpa

Sämtliche Demos und Gedenkveranstaltungen finden am Sonntag, den 13. Februar, statt

Ein Großaufgebot der Polizei will Zusammenstöße verhindern.
Ein Großaufgebot der Polizei will Zusammenstöße verhindern.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Diesmal alles an einem Tag: Für den 13. Februar bereitet sich die Dresdner Polizei mit einem Großaufgebot vor.

Grund ist eine angemeldete Neonazi-Demo und Proteste dagegen. Fanden diese sonst oft an Tagen vor oder nach dem bürgerlichen Gedenken statt, fällt nun alles auf den Sonntag.

Ab 11 Uhr wollen vom Bahnhof Mitte aus hunderte Neonazis durch die Dresdner Innenstadt ziehen. Waren es letztes Jahr noch rund 800, dürften es auch dieses Jahr maximal 1000 werden.

"Unumkehrbarer Punkt": Grüner Lichdi vor Partei-Rauswurf
Dresden Politik "Unumkehrbarer Punkt": Grüner Lichdi vor Partei-Rauswurf

Grund: In Budapest findet mit dem "Tag der Ehre" eine Veranstaltung statt, die nicht nur sächsische, sondern auch international Rechtsextremisten anzieht.

Zudem könnte wegen der Pandemie aus einigen Ländern die Anreise erschwert sein. Erstmals zeigt sich dieses Jahr der völkische Siedler Lutz G. (47), der seinen Wohnsitz mittlerweile in die Nähe von Leisnig verlegt hat, für den Marsch verantwortlich.

Vierstelliges Polizeiaufgebot wird im Einsatz sein

Im vergangenen Jahr durften die Neonazis nur eine Standkundgebung am Hauptbahnhof abhalten.
Im vergangenen Jahr durften die Neonazis nur eine Standkundgebung am Hauptbahnhof abhalten.  © Robert Michael/dpa

Er hatte sich schon die vergangenen Jahre an der Organisation der Demo beteiligt. Die Mobilisierung konnte jedoch nur kurzfristig stattfinden, ebenfalls wegen der pandemischen Lage.

Gegen den Aufzug hat unter anderem das Bündnis "Dresden Nazifrei" Blockaden angekündigt. "Wir werden den Aufzug mit starken Kräften begleiten", so Polizeipräsident Jörg Kubiessa (57).

"Unsere Aufgabe ist es, die Ausübung der Versammlungsfreiheit allen zu gewährleisten, die sich friedlich und gewaltfrei versammeln. Unter dieser Voraussetzung werden wir als Polizei für Gegendemonstranten auch einen Protest in Hör- und Sichtweite gewährleisten."

Ein vierstelliges Aufgebot mehrere Bundesländer wird dazu im Einsatz sein, außerdem wird ab 20 Uhr noch eine AfD- von einer Gegenkundgebung auf dem Altmarkt getrennt.

Titelfoto: xcitepress

Mehr zum Thema Dresden Politik: