Lifeline-Gründer nicht mehr Vorstand: Seine neue Mission heißt "Stadtrat"

Dresden - Seit sieben Jahren ist "Mission Lifeline International" (MLI) in Krisengebieten der Welt unterwegs, Schwerpunkt: Rettung von Flüchtlingen aus Seenot. Fast so lange war Mitgründer Axel Steier (47) als Vorstand und Sprecher Gesicht und Stimme der Dresdner Hilfsorganisation. Jetzt ist er in eigener Mission unterwegs: Steier will in den Dresdner Stadtrat.

Axel Steier (47) Mitbegründer von Mission Lifeline und ehemaliger Vorstand will für die Wahl zum Stadtrat antreten.
Axel Steier (47) Mitbegründer von Mission Lifeline und ehemaliger Vorstand will für die Wahl zum Stadtrat antreten.  © Steffen Füssel

Als MLI-Vorstand und Sprecher war Steier schon im vergangenen Herbst zurückgetreten. Begründung: "Es war an der Zeit, neue Aufgaben zu suchen", so Steier, gleichzeitig spricht er von "frischem Wind" für Mission Lifeline.

Steier bleibt weiterhin Mitglied bei den Flüchtlingsrettern, setzt jetzt aber seinen Generalkurs Richtung Stadtpolitik.

Zur Kommunalwahl am 9. Juni will er sich für einen Stadtratsposten bewerben. Für einen Einzug bräuchte er die Stimmen von etwa 1,5 Prozent der rund 432.000 Wahlberechtigten.

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Als politische Heimat liebäugelt Steier offenbar mit den Dissidenten. Fraktionsmitglied Johannes Lichdi (59): "Ich freue mich sehr, dass Axel Steier sich für uns zur Verfügung stellen will."

Axel Steier schießt gegen Grüne und SPD

Ob im Atlantik vor Westafrika oder im Mittelmeer: Die Helfer retten flüchtende Menschen aus Seenot.
Ob im Atlantik vor Westafrika oder im Mittelmeer: Die Helfer retten flüchtende Menschen aus Seenot.  © Hermine Poschmann, Mission Lifeline

Erste Ideen hat der Politiker in spe schon: "10 Cent für jedes gezahlte Parkticket an Hilfsorganisationen spenden. Das Image von Dresden nach außen hin verbessern und verstärkt gegen Rechts kämpfen." In Pieschen will er die Debatte zur Errichtung einer Schwimmhalle anstoßen.

In rustikaler Politik-Rhetorik übt er auch schon. Jüngst giftete Steier via Social Media gegen Grüne und SPD: "Das Gefasel auf Bundesebene von Menschenwürde und die gleichzeitige Verschärfung der Regeln zur Abschiebung. Wer will da noch Glauben schenken?"

Die neue Mission-Lifeline-Leitung begleitet Steiers neuen Kurs mit den besten Wünschen: "Wir wünschen viel Erfolg." Gleichzeitig betont der Verein: "Diese Entscheidung hat nichts mit dem Verein zu tun."

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Übrigens: Mission Lifeline sucht gerade einen neuen Pressereferenten. Bewerbungsschluss: 7. Februar.

Titelfoto: Bildmontage: Hermine Poschmann, Mission Lifeline/Steffen Füssel

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