Raus aus den fossilen Brennstoffen! Stadtrat gibt grünes Licht für ein grünes Dresden

Dresden - Wann und wie kann Dresden klimaneutral werden? Das hängt wesentlich vom weiteren Weg der SachsenEnergie ab. Stundenlang wurde im Stadtrat über deren Dekarbonisierungskonzept gestritten.

Am Ende machte die Technik schlapp, die Stadträte stimmten händisch über das Konzept der SachsenEnergie ab.
Am Ende machte die Technik schlapp, die Stadträte stimmten händisch über das Konzept der SachsenEnergie ab.  © Hermann Tydecks

Dirk Hilbert (52, FDP) brachte es selbst auf den Punkt: "Die eine Seite befürchtet eine unzumutbare Belastung für die Verbraucher, der anderen Seite gehen die Maßnahmen für den Klimaschutz nicht weit genug", sagte der OB.

Im Basisszenario der SachsenEnergie soll Dresden seine fossilen Brennstoffe (Kohle, Öl, Gas) durch erneuerbare Energien bis 2045 vollständig ersetzen. Im Beschleunigungs-Szenario ist von 2035 die Rede, was allerdings von vielen unbeeinflussbaren Rahmenbedingungen (wie etwa beschleunigte Genehmigungsverfahren) abhänge.

Johannes Lichdi (58) von den Dissidenten bezeichnete die SachsenEnergie-Pläne als "Fake-Konzept", mit teils falschen Parametern und veralteten Zahlen etwa zum Erneuerbare-Energien-Gesetz.

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Auch die CDU sah mit Blick auf angenommene Fördermittel "ein Haufen Luft" im Konzept, die AfD sprach von "Sammelsurium von Luftschlössern".

Trotz allem gab es Konsens, die Entscheidung nicht weiter hinauszuzögern. Eine Mehrheit stimmte händisch (Technik war ausgefallen) dem Konzept mit einigen Nachbesserungen zu. Der Beschluss sieht etwa vor, Verbraucher nicht unzumutbar zu belasten, dem Stadtrat jährlich über die Umsetzung zu berichten - und darauf hinzuwirken, die Ziele bereits 2035 (spätestens 2040) zu erreichen.

Titelfoto: Hermann Tydecks

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