Stadtrat beschließt einen Platz für Kinderrechte

Dresden - Dresden bekommt einen "Platz der Kinderrechte". Das beschloss der Stadtrat am Freitag mit knapper Mehrheit. Was steckt dahinter? Alle Kinder haben die gleichen Rechte, keins darf benachteiligt werden. Klingt selbstverständlich, ist es aber auch in Dresden nicht immer, wie etwa das Recht auf Bildung zeigt.

Einen "Platz der Kinderrechte": In Bremen, Mainz und Aachen gibt's ihn bereits. (Symbolbild)
Einen "Platz der Kinderrechte": In Bremen, Mainz und Aachen gibt's ihn bereits. (Symbolbild)  © Joachim Türk/dpa

"Dieses Recht ist von Ungerechtigkeit geprägt. Denn allzu oft entscheidet nicht die Klugheit über den Bildungsweg, sondern der Kontostand oder der Bildungsstand der Eltern", sagte Gast-Rednerin Heike Heubner-Christa (58) vom Kinderschutzbund.

Das habe insbesondere die Corona-Pandemie gezeigt. So gab es Eltern, die beim Home-Schooling ohne schnelles Internet, Drucker oder Computer klarkommen mussten.

Das ist nur ein Beispiel, warum SPD, Grüne und Linke die Rechte von Kindern im öffentlichen Raum sichtbarer und erlebbarer machen wollen. Dabei gehe es nicht um die Umbenennung eines Platzes, so SPD-Stadtrat Vincent Drews (35). Der Platz solle unter der Beteiligung von Kindern gestaltet werden, dass dort "an 365 Tagen im Jahr über die Rechte von Kindern in unserer Gesellschaft aufgeklärt wird".

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Die AfD lehnte das Vorhaben ab, sprach von "reiner Symbolpolitik." Auch die CDU bezweifelte den Nutzen, plädierte für den Ausbau von Spielplätzen. Agnes Scharnetzky (35, Grüne) sah eine Lerngelegenheit auch für Kinder, die so ein Platz schaffe.

Dieser könne helfen, ein Bewusstsein zu schaffen, welche Rechte sie überhaupt haben. Mit 31 zu 27 Stimmen (4 Enthaltungen) stimmte der Stadtrat zu. OB Dirk Hilbert (51, FDP) soll bis zum Kindertag (1. Juni) den "Platz der Kinderrechte" etablieren.

Was der "Platz der Kinderrechte" bieten soll, ist noch etwas schwammig. (Symbolbild)
Was der "Platz der Kinderrechte" bieten soll, ist noch etwas schwammig. (Symbolbild)  © PR

Dieser soll kinderfreundlich (bunt, mit Spielelementen) gestaltet werden, zentral liegen und gut erreichbar sein.

Titelfoto: Joachim Türk/dpa

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