Stadtratswahl in Dresden: Diese neuen Parteien und Gruppierungen sind am Start!

Dresden - Keine zwei Monate mehr, dann können die Dresdner am 9. Juni einen neuen Stadtrat wählen.

Am 9. Juni können die Dresdner über die neue Besetzung des Stadtrates abstimmen.
Am 9. Juni können die Dresdner über die neue Besetzung des Stadtrates abstimmen.  © Eric Münch

Dabei wollen gleich drei Parteien und zwei Wählervereinigungen antreten, die bislang kommunal nicht mitmischen. Dafür mussten sie Unterschriften sammeln, was nicht bei allen wie erhofft geklappt hat.

Für die Zulassung in Dresdens elf Wahlkreisen, mussten die Bündnisse je 22 Unterstützer aus den Stadtteilen finden, die im Bürgeramt Altstadt unterschreiben. Nach Frist-Ablauf berichten sie nun über die Ergebnisse.

Dresden: Diese beiden Wählervereinigungen sind neu zur Stadtratswahl zugelassen

Die Wählervereinigung "Team Zastrow/Bündnis Sachsen 24" ist in allen elf Wahlkreisen mit 88 Kandidaten vertreten, sammelte 543 Unterschriften. "Spektakulär, hat uns keiner zugetraut", sagt Ex-FDP-Mann Holger Zastrow (55) stolz. "Ich glaube, dass wir als neue Kraft der bürgerlichen Mitte mit unabhängigen und gestandenen Personen für frischen Wind sorgen werden."

Ziel: "15 Prozent."

"Unabhängige und gestandene Leute": Die Wählervereinigung "Team Zastrow/Bündnis Sachsen 24" um Holger Zastrow (55, 2.v.r.) will 15 Prozent der Stimmen holen.
"Unabhängige und gestandene Leute": Die Wählervereinigung "Team Zastrow/Bündnis Sachsen 24" um Holger Zastrow (55, 2.v.r.) will 15 Prozent der Stimmen holen.  © PR/Team Zastrow

Die Wählervereinigung "Wahlplattform Dissident:innen Dresden" kann in zehn der elf Wahlkreisen mit 26 Kandidaten antreten. In Mobschatz fehlte eine Unterschrift, insgesamt signierten 467 Unterstützer. "Viele Dresdner:innen wünschen sich eine klare linke, ökologische, antifaschistische Politik", sagt Sprecherin Rita Kunert (62).

Ziel: "Wir wollen einen Rechtsruck im Stadtrat verhindern und dazu beitragen, dass es links der CDU eine stabile Mehrheit gibt."

Rita Kunert (62) von der Wählervereinigung "Wahlplattform Dissident:innen Dresden".
Rita Kunert (62) von der Wählervereinigung "Wahlplattform Dissident:innen Dresden".  © Steffen Füssel

Stadtratswahl in Dresden: Diese drei Parteien sind neu dabei

Die Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit" nimmt die Hürde in allen elf Wahlkreisen, tritt mit 16 Kandidaten an. Zwei Pfeiler der Partei seien der Einsatz für die einfachen und sozial benachteiligten Leute sowie für eine vernünftige und nicht ideologiegetriebene Wirtschaftspolitik, so Regionalvertreter Andreas Uhlig (69).

Ziel: "Zweistellig."

Das "Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit" (BSW) mit Regionalvertreter Andreas Uhlig (69, l.) will Dresden erobern.
Das "Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit" (BSW) mit Regionalvertreter Andreas Uhlig (69, l.) will Dresden erobern.  © PR/BSW

Die europäisch orientierte Partei "Volt Deutschland" (2017 gegründet) konnte nur in fünf der elf Wahlkreise die benötigten Unterschriften erreichen, tritt mit sechs Kandidaten an. "Als Newcomer nicht schlecht. Wir verorten uns Mitte links mit liberalen Aspekten", sagte Sebastian Holz (34).

Ziel: "Ein Mandat."

Sebastian Holz (34) von der Partei "Volt Deutschland".
Sebastian Holz (34) von der Partei "Volt Deutschland".  © PR/Volt

Die rechtsextreme Partei "Freie Sachsen" schaffte laut Vorsitzenden Martin Kohlmann (46) die Unterschriften in allen elf Wahlkreisen (insgesamt 612). "Wir wollen eine Entideologisierung der linken Stadtverwaltung erreichen", sagt er.

Ziel: "Vier Mandate."

Martin Kohlmann (46) ist der Vorsitzende der rechtsextremen Partei "Freie Sachsen".
Martin Kohlmann (46) ist der Vorsitzende der rechtsextremen Partei "Freie Sachsen".  © Kristin Schmidt

Das ist der Unterschied zwischen Parteien und Bündnissen

Parteien und Wählervereinigungen (oder ähnlich bezeichnete Bündnisse) ähneln sich, sind aber nicht gleich.

Letztere gründen sich oft auf kommunaler Ebene, vertreten meist speziell lokale Interessen - ohne dabei auf (politische) Vorgaben einer übergeordneten Partei Rücksicht nehmen zu müssen. Als Verein geführt, können Wählervereinigungen auch flexibler agieren, sind nicht dem Parteiengesetz unterworfen, was die (oft bürokratischen) Abläufe innerhalb einer Partei genau regelt.

Dafür erhalten Parteien etwa staatliche Gelder, sollen bei der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken und sind damit tragendes Element der demokratischen Verfassung.

Titelfoto: Eric Münch

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