Pro-Russland-Demo in Dresden: Polizei ist alarmiert!

Dresden - In Osteuropa tobt der Krieg Russlands gegen die Ukraine, in Dresden wollen am Samstag beide Lager auf demselben Platz demonstrieren. Die Polizei will verhindern, dass es dabei zu Auseinandersetzungen kommt.

Tausende Menschen demonstrierten im März auf dem Neumarkt gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine.
Tausende Menschen demonstrierten im März auf dem Neumarkt gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine.  © Steffen Kuttner/Imago

Der Aufruf, der schon seit Monaten erst verdeckt, später auch öffentlich durchs Netz geistert, klingt harmlos: Russischsprachige Menschen wollen auf dem Theaterplatz für den "Weltfrieden", gegen Diskriminierung russischsprachiger Menschen sowie gegen "politische Propaganda in den Schulen" demonstrieren und dann durch die Stadt ziehen.

Doch Posts in den zugehörigen Telegram-Gruppen lassen eher darauf schließen, dass hier Putins Krieg verherrlicht werden soll. Außerdem rufen lokale "Querdenker", Rechtsextremisten und Reichsbürger zur Teilnahme an der Demo auf.

Die Versammlungsbehörde ist alarmiert: "Das Zeigen von Symbolen und Abzeichen wurde untersagt, die im Zusammenhang mit einer Befürwortung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine stehen", so eine Sprecherin.

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"Hierzu zählen das Z-Symbol ebenso wie das Sankt-Georgs-Band."

Natalija Bock (47) ruft nun erneut zur Solidaritätsdemo für die Ukraine auf.
Natalija Bock (47) ruft nun erneut zur Solidaritätsdemo für die Ukraine auf.  © Steffen Füssel
Die Versammlungsbehörde kündigte an, gegen das Tragen des "Z" vorgehen zu wollen.
Die Versammlungsbehörde kündigte an, gegen das Tragen des "Z" vorgehen zu wollen.  © picture aliance/dpa

Gitter zur Lagertrennung bereits angeliefert

Das "Z" ist auf viele russische Militärfahrzeuge gepinselt und symbolisiert die Unterstützung des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine.
Das "Z" ist auf viele russische Militärfahrzeuge gepinselt und symbolisiert die Unterstützung des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine.  © picture alliance/AP

Das Ukrainische Koordinationszentrum reagiert und will nun gleichzeitig auf dem Theaterplatz eine Kundgebung für die Ukraine abhalten: "Auch wir stellen uns gegen eine Diskriminierung russisch sprechender Menschen", so Sprecherin Natalija Bock (47).

"Allerdings ist zu befürchten, dass es der Gruppe nicht primär darum geht. Es ist uns wichtig, den Platz nicht dieser Gruppe zu überlassen", sagt Bock.

Die Polizei plant für Samstag einen mittelgroßen Einsatz, Hamburger Gitter zur Lagertrennung wurden am Freitag bereits angeliefert.

Titelfoto: Bildmontage: picture alliance/AP/picture aliance/dpa

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