Simson-Ausstellung im Verkehrsmuseum: Diese Schwalbe knatterte schon in Island

Dresden - Die Ausstellung "Generation Simson. Mit 50 Kubik' auf der Überholspur" im Dresdner Verkehrsmuseum erfreut sich derart großer Beliebtheit - schon mehr als 100.000 Besucher -, dass die Moped-Schau um drei Monate verlängert wurde. Das durchkreuzte die Reisepläne von André Kottschoth (32), der seine Schwalbe (Baujahr 1978) dem Museum geliehen hatte. Kurzerhand "entführte" er für drei Wochen seine Simson KR 51/1 nach Schweden. Jetzt kehrte das Kult-Exponat zurück in die Ausstellung.

Der Renner vom Verkehrsmuseum: Nach der Schweden-Tour geht die "Schwalbe" wieder zurück in der Ausstellung.
Der Renner vom Verkehrsmuseum: Nach der Schweden-Tour geht die "Schwalbe" wieder zurück in der Ausstellung.  © Verkehrsmuseum Dresden

3100 Kilometer legten André Kottschoth, sein Cousin und drei Freunde mit ihren Schwalben auf ihrer Reise von Wolfen (bei Bitterfeld) über Rostock, Trelleborg, Malmö, Göteborg, die Schären, Stockholm und die Ostküste zurück.

"Wir haben uns wie Helden gefühlt", beschreibt Kottschoth die Fahrt mit seinem 44-jährigen Gefährt. An den Straßen wurde ihnen zugejubelt, die Schweden zeigten großes Interesse an den Kult-Mopeds.

Der Wolfener schraubte schon als Junge gern an Fahrrädern. Als er 18 war, schenkten ihm die Eltern einer Freundin die Schwalbe, die sie nicht mehr brauchten.

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Seither hegt und pflegt der gelernte Mechatroniker das Moped, das 3PS hat und 60-65 km/h auf den Tacho bringt. Die Vorwende-Schwalben sind zwar noch richtig schnell, doch beschreibt Kottschoth das Reisen mit seinem Vögelchen eher als entschleunigt.

"Man kommt zur Ruhe, hört die Motorengeräusche irgendwann nicht mehr." Er verrät, dass der Sitz eigentlich nicht ungemütlich ist. Wegen der Haltung schmerzen eher irgendwann die Schultern, sagt er.

Andre Kottschoth (32, l.) mit seinen Moped-Freunden in Schweden.
Andre Kottschoth (32, l.) mit seinen Moped-Freunden in Schweden.  © privat
Die Simson-Fahrer bei der Verschnaufpause auf dem Schiff.
Die Simson-Fahrer bei der Verschnaufpause auf dem Schiff.  © privat

Es war nicht die erste Tour über 3000 Kilometer, die Kottschoth mit seinen Jungs gemacht hat. 2019 knatterten sie nach Island. Und Schweden soll auch nicht die letzte Tour gewesen sein. Eines der favorisierten Ziele ist Italien: "Um der Vespa mal zu zeigen, was ein Moped ist."

Titelfoto: Privat und Verkehrsmuseum Dresden

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