Klare Forderung von Francesco Friedrich und Co.: Bessere Trainer-Löhne!

Dresden - Im Kreis von erfolgreichen Sportler fühlt sich Sachsens Sportminister Armin Schuster pudelwohl. Der 62-Jährige wird bei Ehrungen, wie die für die Wintersportler zuletzt am Dienstag im Landtag, nie müde zu betonen, dass es ihm fast gelungen sei, die Trainer-Ausbildung bei der DHfK in Leipzig wieder zu etablieren. Ein guter Schritt, aber viel wichtiger wäre ein zweiter!

Zum Abschied gab's einen Händedruck! Sportminister Armin Schuster (62, l.)gratulierte Coach Andreas Zschocke (30, r.) für seinen Erfolg als Nachwuchs-Trainer.
Zum Abschied gab's einen Händedruck! Sportminister Armin Schuster (62, l.)gratulierte Coach Andreas Zschocke (30, r.) für seinen Erfolg als Nachwuchs-Trainer.  © Lutz Hentschel

Denn was hilft es den Sportlern, wenn die zwar gut ausgebildete Trainer hätten, diese aber den Job nicht antreten, weil sie zu schlecht bezahlt werden?

Laut TAG24-Informationen beläuft sich ein Gehalt für einen Olympia-Sieger-Macher auf 2500 Euro Netto. Grundschullehrer bekommen mehr und deshalb wandern viel gute Trainer ab.

Aktuelles Beispiel ist Andreas Zschocke (30). Der Ex-Bob-Pilot coachte einst die Schweizer und später sorgte er in Sachsen für guten und erfolgreichen Nachwuchs. Jetzt wechselt auch er in den Schuldienst, weil sich Familie mit drei Kindern so besser vereinbaren lassen.

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Der vierfache Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich (33) bedauert den Schritt. "Es ist eine schwerwiegende Entscheidung für unseren Nachwuchs. 'Zschocki' ist der beste Mann dafür", so der Pirnaer.

"Der Lehrer-Beruf ist aber auch gut für ihn. Er hat es verdient, daheim zu sein. Das ist genau die Schwierigkeit im Sport, dass die Trainer nicht für die Zeit, die sie nicht daheim sind, entlohnt oder belohnt werden und der Trainer ins Hintertreffen gerät."

Francesco Friedrich (l.) hat alles erreicht als Bob-Pilot. Dafür dankt er auch seinen Trainern und macht sich Sorgen, wie es künftig weitergehen soll.
Francesco Friedrich (l.) hat alles erreicht als Bob-Pilot. Dafür dankt er auch seinen Trainern und macht sich Sorgen, wie es künftig weitergehen soll.  © Lutz Hentschel

Der Ausbildungsplan von Sachsens Sportminister Armin Schuster greift zu kurz!

Der Rekordweltmeister fordert deshalb von der Politik ein Umdenken. Er selbst "beschäftigt sich damit" in den Trainerberuf zu wechseln, aber dafür müssen die Voraussetzungen geändert werden. Keine neue Forderung.

Auch der LSB-Vizepräsident Leistungssport Klaus-Ulrich Mau fordert eine deutlich bessere finanzielle Unterstützung für Trainer. Und sieht die Politik in der Verantwortung, während Minister Schuster von Olympischen Spielen in Sachsen träumt.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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