München - Der WM-Start in Mailand kommende Woche war das große Saisonziel von Jonas Draeger (26). Der Bundespolizist vom Kanuclub Dresden bereitet sich zwar gerade in München auf die Titelkämpfe vor, aber die Strecke hat er sich nicht rausgesucht.
Am 23. August wird er 27 Jahre alt, das Finale einen Tag später ist aber kein Geschenk, eher eine Qual. Der deutsche Kanuverband schickt ihn über 5000 Meter ins Rennen.
Medaillen-Chancen hat er keine, dies wurde bei der EM im tschechischen Racice bereits deutlich. Rang 14.
Auf den Sieger, 1000-Meter-Ass Fernando Pimenta (Portugal/ Olympia-Silber und Bronze), hatte Draeger 2:08,886 Minuten Rückstand nach gepaddelten rund 23 Minuten.
"Das ist irre. Ich dachte, die paddeln die ersten Meter schnell und gehen dann in den ruhigeren Streckenschlag über - nein", berichtet der Dresdner. Es sind richtige Experten auf dieser Disziplin geworden, die das Boot dreimal für ein paar Meter tragen müssen.
"Ich nehme es mit Galgenhumor", so der eigentliche Sprintspezialist. "Im Training habe ich Intervalle eingebaut, um Rennhärte zu bekommen und so auf die Geschwindigkeitswechsel zu reagieren."
Ihm ist bewusst, dass die eineinhalb Wochen Vorbereitung ihn nicht zum 5000-Meter-Mann machen: "Ich probiere aber, dort mein Bestmögliches rauszuholen, bin mit Herz dabei und kämpfe bis zum Schluss."