Olympiasieger Schulze jagt über französische Wellen!
La Seyne-sur-Mer - Er gehört zu Dresdens erfolgreichsten Sportlern. Karl Schulze (35) gewann im Doppelvierer zweimal olympisches Gold, wurde Welt- und Europameister. Doch ab heute kämpft er gegen Wellen und muss übern Sand "fließen".
Der 35-Jährige startet bei der EM im Coastal. Noch nie gehört? Verständlich!
Küstenrudern ist ein Trendsport, der hofft, in wenigen Tagen ins olympische Programm für die Sommerspiele 2028 aufgenommen zu werden. Falls es klappt, überlegt Schulz, seine Karriere bis Los Angeles fortzusetzen.
Den Champion hat das Coastal-Fieber erfasst. Er steckt immer mehr aus der Dresdner Trainingsgruppe an.
Bei der EM jetzt im französischen La Seyne-sur-Mer (bei Marseille) sind auch Franz Werner (23) und Katja Fuhrmann (24) am Start.
Sie haben sich nicht für die Ruder-WM in der kommenden Woche in Belgrad qualifiziert.
Der Trendsport Coastal besteht aus mehr als "nur" Rudern
Doch was macht den Sport aus?
"Ich starte im Sprint. Das heißt, je nach Wettkampf sprintet man übern Sandstrand. Das sind 30 bis 80 Meter bis zum Boot, springt rein, rudert über die Wellen in seinem Slalomparcours 250 Meter bis zur Boje, wendet und alles wieder zurück", erklärt Schulze.
"Mein Ziel ist es, bei der EM im Einer unter die besten sechs zu kommen. Zudem starte ich mit Katja im Mixed."
Die Titelkämpfe sieht er allerdings als Training an. Das Saison-Highlight soll die WM im italienischen Barletta (6. bis 8. Oktober) werden.
"Wir Deutsche haben das Problem, dass wir nicht wirklich gut das spezielle Rudern trainieren können, weil es nirgends die Wellen gibt", so der Dresdner. "Weder an der Ostsee noch an der Nordsee."
Titelfoto: IMAGO/Igor Meijer