Dresden - Exakt 100,3 Meter ist er hoch, der Blick von seiner auf 68 Metern gelegen Aussichtsplattform ist gigantisch. Doch schon seit einigen Jahren können ihn die Dresdner nicht mehr genießen. Der Rathausturm von Dresden ist gesperrt. Der zweite Fluchtweg fehlt. Wann ändert sich das endlich?

Bis Ende Januar hat die Stadt im Turm, der sprichwörtlich einen Dornröschenschlaf fristet, für die Planung wichtige Untersuchungen der Bausubstanz durchgeführt.

Die werden aktuell von Tragwerks- und Brandschutzplanern ausgewertet. Ziel ist es, "ein genehmigungsfähiges Konzept zur Sicherstellung der Personenrettung im Brand-/Evakuierungsfall" zu entwickeln, heißt es. Der soll dann die Grundlage für alle folgenden Planungen sein.

Im Rathaus selbst ist Kay Ullmann (45), Projektleiter im Hochbauamt, dabei, einen Vorschlag für einen den Normen entsprechenden weiteren Fluchtweg auszuarbeiten.

Dresden "Gräfin Cosel", wie hast du Dich verändert! Weiße Flotte jetzt auch in schwarz-weiß

Eine mögliche Lösung wäre wohl ein zentraler Sicherheitstreppenraum, also eine besonders sichere Treppe. Doch die ist teuer.

Wann der Turm also wieder für Besucher öffnet? Darauf möchte sich aktuell keine Seite festlegen.

Dabei wäre es so wichtig, dass der Turm wieder öffnet - bietet er doch eine ganz besondere Sicht auf die Dresdner Altstadt. Nur von hier können die Gäste so nah Frauenkirche, Kreuzkirche, Hausmannsturm, Zitronenpresse oder Hofkirche gemeinsam bewundern.

Zwischen den Figuren, welche Rund um die Aussichtsplattform in der Turmspitze aufgestellt sind, bietet sich zudem ein historischer Blick. 1945 nahmen Fotografen hier eines der bekanntesten Fotos des zerstörten Dresdens auf, das Menschen weit über die Stadtgrenzen kennen.

Heute ist von eben jener Position zu sehen, wie das neue Verwaltungszentrum in die Höhe wächst, aber auch, wie viele Lücken es selbst knapp 80 Jahre später noch um das Rathaus herum gibt.

Dresden Auf Dresdens größtem Friedhof sterben die Bäume!

In wieder eine andere Richtung ist der Einfluss zu erkennen, den die DDR der Stadt hinterlassen hat. Richtung Johannstadt fressen sich hier die Plattenbauten in den malerischen Blick entlang der Elbe.

Bleibt zu hoffen, dass der Turm bald wieder für Besucher öffnen kann und Ihr alle den Ausblick genießen könnt! Wie es indes auf der restlichen Baustelle vom Rathaus aussieht - ach lest es doch einfach nach!