Sechs Wochen vor Eröffnung: Striezelmarkt-Händler suchen nach Personal

Dresden - Die Vorbereitungen für den 589. Striezelmarkt (29. November bis 24. Dezember) laufen bereits auf Hochtouren. Personal zu finden, gestaltet sich für viele Händler und Budenbetreiber jedoch als zusehends schwieriger.

Pfefferkuchen-Händlerin Katrin Hantsche (56).
Pfefferkuchen-Händlerin Katrin Hantsche (56).  © Holm Helis

Sie hoffen auf die Jobbörse für Weihnachtsmärkte, die am heutigen Dienstag im Foyer des World Trade Centers (11-17 Uhr) stattfindet.

Pfefferkuchen-Händlerin Katrin Weiß-Hantsche (56) hat schon alle Hände voll zu tun: Die Lager werden aufgefüllt, die Hütten vorbereitet, Geschenkkartons zusammengestellt.

Trotzdem gehört auch sie zu den 32 Händlern, die sich die Zeit nehmen und auf der Jobbörse präsentieren. "Die Suche nach Personal wird schwieriger", bestätigt sie.

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Das Problem ist vielseitig: Ein Teil der Leute sucht sich nach dem Striezelmarkt-Job eine feste Stelle, ist dann nicht mehr verfügbar. Die Suche geht von vorn los. Viele mögen zudem am Heiligabend nicht arbeiten.

Die Verfahren, Ausländer aus Nicht-EU-Staaten anzustellen, sind bürokratisch zu aufwendig. Studenten haben oft vormittags keine Zeit. "Deshalb sprechen wir Rentner an", so Weiß-Hantsche.

Frederic Günther (37) vom Verband Erzgebirgische Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.
Frederic Günther (37) vom Verband Erzgebirgische Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.  © Holm Helis
"Platzhirsch"-Chef Heiko Meyer (60).
"Platzhirsch"-Chef Heiko Meyer (60).  © Norbert Neumann

Vierter Advent fällt diesmal auf den Heiligabend

Süßwarenhändler Ingo Westenberg (66).
Süßwarenhändler Ingo Westenberg (66).  © Andreas Weihs

Frederic Günther (37), Geschäftsführer des Verbands Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller (50 Hersteller, 100 Händler), erklärt den Studenten-Schwund damit, dass diese mittlerweile eine höhere Anwesenheitspflicht an der Uni haben.

Anders als "Platzhirsch"-Chef Heiko Meyer, der selbst immerhin schon 70 Prozent seines Personals zusammenhat, bestätigt: "Es besteht noch erhöhter Personalbedarf." Und: "Es eignet sich nicht jeder."

Süßwarenhändler Ingo Westenberg (66) aus Niedersachsen, der erst am 10. November anreist, will per Annonce Personal suchen.

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Sollte das nicht klappen, "müssen wir als Familie das eben allein schaffen".

Ihm bereitet mehr Sorgen, dass der Markt dieses Jahr ein paar Tage kürzer ist und durch den vierten Advent am Heiligabend ein verkaufsstarkes Wochenende fehlt.

Titelfoto: Holm Helis, Andreas Weihs

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