Schöne Bescherung! GEMA kassiert Weihnachtsmärkte ab

Dresden - Zum Glühwein-Genuss auf dem Striezelmarkt gehört weihnachtliche Musik einfach dazu. Doch das kostet.

Sprechstücke wie hier auf der Striezelmarkt-Bühne bleiben in der Regel von der GEMA unbehelligt. Sobald aber urheberregistrierte Musik aufgeführt wird, halten die Rechteverwerter die Hand auf ...
Sprechstücke wie hier auf der Striezelmarkt-Bühne bleiben in der Regel von der GEMA unbehelligt. Sobald aber urheberregistrierte Musik aufgeführt wird, halten die Rechteverwerter die Hand auf ...  © Thomas Türpe

Im Schnitt fielen vor der Pandemie um die 5000 Euro GEMA-Gebühren an. 2022 im Herbst dann der Schock: Plötzlich sollten für den Traditionsmarkt 50.000 Euro GEMA-Gebühren fällig werden.

"Wir haben sofort Widerspruch eingelegt", so Stefan Heilig (47), Leiter Kommunale Märkte. Tatsächlich nahm die GEMA ihre Forderung zurück. Trotzdem waren rund 9000 Euro fällig und damit fast das Doppelte.

Der 589. Striezelmarkt ist musikalisch gerettet: "Die GEMA wird in diesem Jahr die Kosten nicht erhöhen", so Heilig. Die Rechnung wird ähnlich der von 2022 sein. Doch vom Tisch ist das Thema nicht: Inzwischen nahm sich der Deutsche Städtetag dem Problem an und trat in Verhandlung mit der GEMA.

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Weihnachtsmärkte Dresden Die Suche hat begonnen: Welcher Baum darf dieses Jahr den Striezelmarkt schmücken?

Im Erzgebirge haben die Kommunen eine Petition gestartet. Schneebergs Bürgermeister Ingo Seifert brachte diese mit auf den Weg: "2019 haben wir knapp 2700 Euro an die GEMA gezahlt, jetzt stehen 18.900 Euro im Bescheid!"

Für Annaberg-Buchholz verdoppelten sich die Lizenzgebühren. Auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt sollten statt 6500 nun auf rund 60.000 Euro bezahlt werden: Nach Verhandlungen mit der GEMA über eine Angemessenheitsregel einigte man sich auf rund 17.000 Euro. Wie es 2024 weitergeht, ist ungewiss.

Titelfoto: Thomas Türpe

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