Zinn, Lithium, Silber: Minister Dulig will Sachsens riesige Schätze heben
Dresden - Corona und der Ukraine-Krieg haben viele internationale Lieferketten auch bei Rohstoffen unterbrochen oder ganz gekappt. Dazu kommt eine riesige Nachfrage, weil die weltweite Dekarbonisierung neue Bedarfe weltweit weckt.
Sachsen muss darauf reagieren - und tut das auch. Und zwar mit einer neuen Rohstoffstrategie. Im Kern geht es vor allem um sogenannte Hochtechnologie-Rohstoffe wie Indium, ein wichtiger Baustein für die Chip- und die Solarindustrie und weltweit einer der knappsten Rohstoffe überhaupt.
Eine der weltgrößten Lagerstätten liegt im Erzgebirge. Neu dazugekommen ist auch Lithium, das für die Batterieproduktion kaum entbehrlich ist.
Ein wichtiges Vorkommen wird derzeit bei Altenberg erkundet. Überhaupt verfüge der Freistaat über deutschlandweit einmalige Ressourcen, sagte Martin Dulig (48, SPD), Sachsens Wirtschaftsminister und oberster Bergmann, bei der Vorstellung der neuen Strategie.
"Die Nutzung und der verantwortungsvolle Umgang von einheimischen Roh- und Sekundärrohstoffen ist in den vergangenen Jahren immer notwendiger und wichtiger für die Zukunftsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft geworden", so Dulig.
2012 legte Sachsen erstmals Rohstoffstrategie vor
Neben der Erschließung neuer Rohstoffquellen geht es inhaltlich auch um Rohstoffrecycling und um nachwachsende Rohstoffe wie Holz oder diverse Pflanzenarten. Rohstoffwirtschaft und Bergbau spielen in Sachsen eine wichtige Rolle.
In 75 Betrieben sind mehr als 3100 Menschen beschäftigt. Mit dem zum Teil abhängigen Verarbeitenden Gewerbe sind es über 3000 Betriebe mit mehr als 280.000 Beschäftigten.
Sachsen trug dem bereits 2012 Rechnung und legte damals als erstes Bundesland überhaupt eine Rohstoffstrategie vor, die nun mit der neuen weiterentwickelt wird.
Titelfoto: SMWA/Ronald Bonss