Großer Polizei-Schlag gegen 63 mutmaßliche Kinder-Schänder in Frankfurt und ganz Hessen
Wiesbaden/Frankfurt/Hessen - Sie sollen Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht oder entsprechende pornografische Bilder und Videos besessen sowie verbreitet haben - gegen 63 beschuldigte Männer und Frauen aus Hessen steht ein äußerst schwerer Vorwurf im Raum.
Die Verdächtigen bekamen alle in der zurückliegenden Woche unangekündigten Besuch von der Polizei.
In einer groß angelegten Aktion waren insgesamt 218 Beamtinnen und Beamte ausgerückt, wie das Hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden am heutigen Dienstag mitteilte.
Demnach durchsuchten die Polizisten Wohnungen und Häuser in Frankfurt am Main, Hanau, Offenbach, sowie in den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Marburg-Biedenkopf, Wetteraukreis, Kassel und Waldeck-Frankenberg.
Auch im Schwalm-Eder-Kreis, im Werra-Meißner-Kreis, im Main-Taunus-Kreis, im Hochtaunuskreis sowie in mehreren weiteren hessischen Landkreisen schlugen die Einsatzkräfte zu.
Neben 75 Smartphones stellten die Beamten auch 40 Computer und Laptops, 48 USB-Sticks sowie 14 CDs und DVDs sicher.
"Die Beschuldigten sind bis zu 78 Jahre alt", erklärte ein Sprecher und fügte hinzu: "Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen stehen die Männer und Frauen untereinander nicht in Kontakt."
Die Ermittlungen gegen die Verdächtigen dauern an.
Spezialeinheit der hessischen Polizei zu Sexualverbrechen gegen Kinder und Jugendliche
Der große Schlag gegen die mutmaßlichen Kinder-Schänder geht auf die Arbeit einer Spezialeinheit der hessischen Polizei zurück.
Die sogenannte "BAO FOKUS" befasst sich ausschließlich mit Sexualverbrechen gegen Kinder und Jugendliche - das Kürzel steht für "Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern".
Im April hatte es bereits eine vergleichbare Aktion der Polizei in Hessen gegeben. Damals waren mehr als 240 Polizisten ausgerückt, 50 Wohnungen wurden durchsucht.
Auch im Januar war ein Großaufgebot an Polizisten (mehr als 230) wegen des Verdachts des Kindesmissbrauchs und der Kinderpornografie im ganzen Bundesland ausgerückt.
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