Frankfurter Bürgermeisterin zum Jahrestag von Hanau: Rechter Terror hat System
Frankfurt am Main - Nargess Eskandari-Grünberg (57, Bündnis 90/Grüne), die Frankfurter Bürgermeisterin, hat anlässlich des dritten Jahrestages des Hanauer Anschlags vor Verharmlosung rechten Terrors gewarnt.
"Das sind keine Zufallstaten, die von einzelnen Personen verübt werden. Solche Gewalttaten sind Botschaftstaten, sie haben System. Sie sollen einschüchtern, sollen einem das Gefühl geben, nirgendwo mehr sicher zu sein. Es soll ein Klima der Angst und Bedrohung entstehen", sagte sie am gestrigen Samstag auf einer Gedenkveranstaltung in Frankfurt am Main.
Sie forderte zudem härteres Vorgehen gegen "geistige Brandstifter, die selbst keine Gewalt ausüben, aber den Nährboden für das Wachsen und Stabilisierung rechter und rassistischer Ressentiments legen".
In Hanau hatte am 19. Februar 2020 ein 43-jähriger Deutscher neun Menschen aus rassistischen Motiven erschossen. Danach tötete er seine Mutter und sich selbst.
"Bis heute empfinde ich große Wut über die Anmaßung des Attentäters, Menschen in zugehörig und nicht zugehörig aufzuteilen", sagte die Frankfurter Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner (41, Bündnis 90/Grüne) auf der Frankfurter Gedenkveranstaltung.
Die neun Opfer seien zwar zufällig vor Ort gewesen, aber keine zufälligen Opfer.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa