Hamburg - 18 Verletzte nach einer Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof! Gegen 18 Uhr stach eine 39-Jährige am Freitag auf dem Bahnsteig von Gleis 13 und 14 wahllos auf Passanten ein. Sie soll nicht aus einer politischen Motivation gehandelt haben, wie ein Sprecher am späten Abend mitteilte.
Kurz nach der Tat sprach Philipp Baumann, Pressesprecher der Feuerwehr Hamburg, gegenüber TAG24 noch von 12 Verletzten, die Zahl wurde mittlerweile nach oben korrigiert. Vier davon seien lebensbedrohlich verletzt, wie die Polizei am Samstag bestätigte.
Die drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 Jahren sowie ein 24-jähriger Mann befinden sich mittlerweile in einem stabilen Zustand, so ein Sprecher.
Ein Kriseninterventionsteam war vor Ort und kümmerte sich um Zeugen und Angehörige, die unter Schock standen. Passanten und Einsatzkräfte konnten durch ein schnelles Eingreifen den Angriff stoppen.
Frau soll sich in psychischem Ausnahmezustand befunden haben
Beamte nahmen die 39-Jährige daraufhin fest und brachten sie in Polizeigewahrsam. Sie soll am Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Nach bisherigen Erkenntnissen gehen die Beamten davon aus, dass sie allein und nicht aus einem politischen Motiv gehandelt hat.
"Vielmehr haben wir Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth am Freitagabend.
Um mehr über die Tat zu erfahren, bittet die Polizei Zeugen, die bislang bislang noch nicht befragt worden waren, sich unter der Telefonnummer 040/4286-56789 zu melden. Zudem können Film- oder Fotoaufnahmen, die in Zusammenhang mit dem Angriff stehen, auf dem Hinweisportal unter https://hh.hinweisportal.de/z4yyhrkftn hochgeladen werden.
Die Polizei hat für Angehörige unter der Rufnummer 040/4286-56789 ein Hinweistelefon eingerichtet. Zudem bieten die Hamburgischen Opferbeauftragten weiterführende Betreuung für Opfer und Angehörige unter der Telefonnummer 0800 000 7558 an, wie der Senat mitteilte.
Messerangriff in Hamburg: Bahnbetrieb zwischenzeitlich eingestellt
Auch der Bahnbetrieb war von dem Messerangriff betroffen, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilte. Wie TAG24 erfuhr, waren mehrere Züge vorm Hauptbahnhof zum Stehen gekommen. Viele hielten ausweichend am Bahnhof Harburg.
"Aufgrund des laufenden Polizeieinsatzes sind derzeit die Gleise 11 bis 14 im Hauptbahnhof gesperrt. Es kommt zu Verspätungen und Umleitungen im Fernverkehr. Unsere Fahrgäste bitten wir, sich vor Fahrtantritt in den digitalen Auskunftsmedien über ihre Verbindungen zu informieren", so die DB gegen 20.30 Uhr via "X".
Der ICE 885 an Gleis 14 wurde auf Anordnung der Bundespolizei geräumt und der Metronom 82130 stand mit verschlossenen Türen vor dem Bahnsteig.
Am Samstagvormittag kehrte bei der Bahn wieder Normalbetrieb ein, laut einer Sprecherin fuhren die Züge wieder nach Plan.
Auch der Straßenverkehr an der Südseite des Bahnhofs war betroffen: Sowohl die Steintorbrücke und der Steintordamm wurden für den Straßenverkehr gesperrt, wie die Polizei mitteilte.
Erstmeldung am 23. Mai um18.53 Uhr; zuletzt aktualisiert am 24. Mai um 11.53 Uhr.