Explosion im Hamburger Hafen: Sechs Verletzte, Nachlöscharbeiten dauern an
Hamburg - Fast 40 Stunden nach Ausbruch eines verheerenden Feuers im Hamburger Hafen sind die Einsatzkräfte immer noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Nach mehreren Explosionen schwebt eine Person in Lebensgefahr. Insgesamt gab es sechs Verletzte, darunter auch Einsatzkräfte.

Am Montagnachmittag war eine Lagerhalle in der Müggenburger Straße auf der Hamburger Veddel in Brand geraten, wie ein Sprecher des Lagedienstes der Feuerwehr Hamburg auf Nachfrage von TAG24 erklärte. Das Feuer hat daraufhin auf gleich mehrere Lagerhallen im umliegenden Bereich übergegriffen.
Der größte Brand auf dem Gelände konnte inzwischen gelöscht werden. "Die Lage vor Ort soll recht statisch sein", so ein Sprecher. Um kurz vor 4 Uhr in der Nacht zu Mittwoch erschütterte allerdings eine weitere Explosion das Einsatzgebiet. Die Kräfte wurden kurzzeitig wieder aufgestockt.
Am Mittwochmorgen zeigte sich die Feuerwehr optimistisch. "Es geht voran", so ein Sprecher. Aktuell sind noch fünf Löschfahrzeuge, ein Löschboot und ein Teleskop-Fahrzeug samt Besatzungen vor Ort und beobachten die Lage. Bei den Ausmaßen der Einsatzstelle würden die Arbeiten noch länger andauern, so der Sprecher.
Am Dienstagmittag waren noch 120 Einsatzkräfte mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt.
Während des Feuers explodierten immer wieder einzelne Druckgasbehälter.
Durch das Feuer sind bislang sechs Menschen verletzt worden. Einer davon schwebte in Lebensgefahr, sei inzwischen jedoch außer Lebensgefahr. Ein zweiter wurde schwer verletzt. Zudem erlitten drei Einsatzkräfte der Feuerwehr ein Knalltrauma und eine Autofahrerin wurde wegen herumfliegender Trümmerteile auf der Autobahn 1 verletzt. 25 Menschen wurden aus der Gefahrensituation gerettet, teilweise per Boot.

Feuerwehr war mit Großaufgebot vor Ort

Die Löschmaßnahmen waren wegen der bestehenden Explosionsgefahr am Montag vorerst nur von außerhalb möglich gewesen. Die Brandbekämpfung zeigte aber schließlich Wirkung, wie die Feuerwehr gegenüber TAG24 am Montagabend mitteilte.
Ursprung des Feuers war der Brand eines Fahrzeugs gewesen, das in der Lagerhalle abgestellt war.
An den Löscharbeiten waren zunächst mehr als 320 Einsatzkräfte beteiligt. Unterstützt wurden sie von Flugfeldlöschfahrzeugen der Flughafenfeuerwehr Hamburg, mobilen Wasserwerfern der nahe gelegenen Werkfeuerwehr Aurubis und durch Wasserwerfer der Polizei Hamburg.
Polizei und Feuerwehr müssen Menschen aus Gefahrenbereich retten

Wegen des Brandes hat auch der Kupferhersteller Aurubis Teile des Werksgeländes gesperrt, die an den Brandort grenzen. Das Aurubis-Werk sei jedoch nicht von dem Feuer betroffen.
Dennoch sei die Polizei mit mehreren gepanzerten Fahrzeugen vor Ort gewesen. Dadurch sollten unter anderem Personen aus Baucontainern gerettet werden.
Die A1 konnte nach stundenlanger Sperrung wieder freigegeben werden. Aufgrund des Feuers und umherfliegender Trümmerteile war sie zwischen den Anschlussstellen Norderelbe und Moorfleet voll gesperrt gewesen.
Auch die Warnung vor starker Rauchentwicklung wurde von der Feuerwehr am Dienstagmorgen aufgehoben.


Explosionen im Hamburger Hafen: Binnen- und Hafenschifffahrt eingeschränkt
Neben der A1, die stundenlang gesperrt war, hatte es sich am Montagabend auch auf der A7 vor dem Elbtunnel in beide Richtungen gestaut.
Laut der Hafenverwaltung HPA war die Seeschifffahrt im Hamburger Hafen nicht beeinträchtigt, dafür aber die Binnen- und Hafenschifffahrt.
Die Bereiche Norderelbe, Spreekanal und Peutekanal mussten gesperrt werden.
Wann die Löscharbeiten abgeschlossen werden können, ist derzeit noch nicht abzusehen.
Erstmeldung am 25. August um 16.41 Uhr; zuletzt aktualisiert am 27. August um 7.12 Uhr.
Titelfoto: NEWS5 / Sebastian Peters