Noch immer Explosionsgefahr im Hamburger Hafen: A1 gesperrt, Polizei-Panzer vor Ort
Hamburg - Dichte Rauchschwaden sind in Hamburg in der Nähe des Hafens seit Montagnachmittag zu sehen.

Seit circa 15.30 Uhr brennt eine Lagerhalle in der Müggenburger Straße auf der Hamburger Veddel, bestätigte ein Sprecher des Lagedienstes der Feuerwehr Hamburg am Montagnachmittag auf Nachfrage von TAG24. Das Feuer habe daraufhin auf gleich mehrere Lagerhallen im umliegenden Bereich übergegriffen.
Der Brand konnte zunächst nur bedingt bekämpft werden, da noch immer mehrere Explosionen durch dort gelagerte Gasflaschen entstanden. Auch am Abend herrsche immer noch Explosionsgefahr. Die Feuerwehr gehe davon aus, dass sich Lachgas in den Druckbehältern befinde.
Die Löschmaßnahmen seien daher vorerst nur von außerhalb möglich gewesen. Mittlerweile seien allerdings Wasserwerfer der Polizei Hamburg im Löscheinsatz.
Demnach sei die Brandbekämpfung noch immer in vollem Gange - diese zeige jedoch bereits Wirkung, so ein Sprecher des Lagedienstes der Feuerwehr Hamburg gegen 22 Uhr am Montagabend auf Nachfrage von TAG24. Auch die Intensität des Brands sei dadurch bereits stark zurückgegangen.
Ursprung des Feuers sei der Brand eines Fahrzeugs gewesen, das in der Lagerhalle abgestellt war. "Es gibt Verletzte", sagte ein Feuerwehrsprecher zuvor. Aktuell seien drei Personen verletzt worden, heißt es am Montagabend. Außerdem sind mehrere Menschen aus dem Gebiet evakuiert worden.
Der Bereich sei umfangreich geräumt worden. 25 Menschen seien von Polizei und Feuerwehr unverletzt aus dem Gefahrenbereich gerettet worden.

Die Bekämpfung des Großbrandes erforderte einen massiven Personaleinsatz. Wie die Feuerwehr mitteilte, waren 275 Einsatzkräfte daran beteiligt. Wegen des Feuers hat auch der Kupferhersteller Aurubis Teile des Werksgeländes gesperrt, die an den Brandort grenzen. Das Aurubis-Werk sei jedoch nicht von dem Feuer betroffen.
Dennoch sei die Polizei mit mehreren gepanzerten Fahrzeugen vor Ort gewesen. Dadurch sollen unter anderem Personen aus Baucontainern gerettet werden.

Explosionen im Hamburger Hafen: A1 gesperrt
Die A1 wurde wegen des Feuers in beide Richtungen zwischen Norderelbe und Moorfleet voll gesperrt, teilte die Polizei Hamburg auf X mit. Es seien Metallteile auf der Fahrbahn. Auf der A1 staut sich daher der Feierabendverkehr auf mehreren Kilometern. Mindestens eine Person wurde dort bereits verletzt. Einige Einsatzfahrzeuge wurden von herumfliegenden Teilen getroffen.
Auch auf der Autobahn A7 staut sich der Verkehr vor dem Elbtunnel in beide Richtungen. Auf den Fernverkehr der Deutschen Bahn wirke sich der Brand dagegen nicht aus, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage mitteilte. Auch den Hamburger Hafen beeinträchtige nach Kenntnis der Hafenverwaltung HPA die Seeschifffahrt nicht.
Explosionen im Hamburger Hafen: Feuerwehr warnt vor Rauchentwicklung
Die Feuerwehr sprach zuvor eine Warnung aus: Die Umgebung sei von starker Rauchentwicklung betroffen. Nach TAG24-Informationen war die Rauchwolke unter anderem auch in Barmbek-Nord zu sehen. Brandgeruch liege in der Luft.
Die Feuerwehr appellierte: Personen sollten das Gebiet meiden sowie Fenster und Türen geschlossen halten. In einem WhatsApp-Kanal teilte die Feuerwehr Hamburg dazu ein Bild des betroffenen Gebiets.

Weiter empfahlen die Einsatzkräfte, Lüftungs- und Klimaanlagen aufgrund der massiven Rauchentwicklung abzuschalten.
Wann das Feuer unter Kontrolle ist und die Löscharbeiten abgeschlossen werden können, ist derzeit noch nicht abzusehen. Wie TAG24 erfahren hat, sei vor allem die bestehende Explosionsgefahr ausschlaggebend dafür, wie schnell das Feuer weiter bekämpft werden könne.
Erstmeldung um 16.41 Uhr, aktualisiert um 22.21 Uhr.
Titelfoto: NEWS5 / Sebastian Peters