Hamburg kann sich dank Hapag-Lloyd über Geldregen freuen
Hamburg - Die Hansestadt Hamburg kann sich über eine milliardenschwere Dividendenzahlung von der Containerreederei Hapag-Lloyd freuen. Das Geld ist bereits verplant.
Der Vorstand habe der voraussichtlich am 3. März tagenden Hauptversammlung eine Ausschüttung von 63 Euro je Aktie vorgeschlagen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bei einem Anteil der städtischen Beteiligungsgesellschaft HGV von 13,9 Prozent bedeutet dies für die Stadt einen Geldregen über voraussichtlich mehr als 1,5 Milliarden Euro.
Über mehr als doppelt so viel Geld kann sich der Investor Klaus-Michael Kühne (85) freuen, der 30 Prozent der Hapag-Lloyd-Aktien hält. Insgesamt würden 11,1 Milliarden Euro ausgeschüttet.
Finanzsenator Andreas Dressel (48, SPD) hat die voraussichtlich milliardenschwere Dividendenzahlung bereits weitgehend verplant.
"Wir versuchen, die positiven Einmaleffekte der Hapag-Lloyd-Dividende in den Budgets von Stadt und Konzern zu verstetigen, und nutzen sie im Zeitfenster 2023 bis 2026, um wichtige Investitionen in der Stadt tätigen zu können - vom Wohnungsbau über den Schulbau, den Klimaschutz und die Mobilitätswende", sagte der Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Hapag-Lloyd bescherte Stadt bereits 2022 hohe Extra-Einnahmen
Die Dividende helfe auch bei der Kompensation der in der Pandemie entstandenen hohen Verluste beim ÖPNV, die in der Energiekrise fortdauerten und leider aufwüchsen.
"Mit dieser gemeinsamen Anstrengung in Kernhaushalt und Konzernbilanz schaffen wir es, die Mittel für Innovation und Investition in den Haushalten 23/24 und 25/26 auf Milliardenhöhe zu steigern", sagte Dressel. Diesen Weg werde Rot-Grün weitergehen - "gerne weiter mit der Handelskammer, wichtigen Stakeholdern aus Wirtschaft und Wissenschaft".
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt von den sprudelnden Gewinnen der Reederei mit ihren 252 Containerschiffen und weltweit rund 14.500 Beschäftigten profitiert. Damals schüttete Hapag-Lloyd 35 Euro je Aktie aus. Dies bedeutete rund 800 Millionen Euro für die Stadt.
Hamburg war 2008 bei der Reederei eingestiegen, um das damals kriselnde Unternehmen in der Hansestadt zu halten.
Titelfoto: Montage: Marcus Brandt/dpa (2)