Steine-Verstecken: Ungewöhnliches Hobby wird immer beliebter

Verden/Hamburg - Vor allem im Norden Deutschlands begeistern sich zunehmend mehr Menschen für das Hobby Steine zu bemalen.

Von Mitgliedern der Facebook-Gruppe "#Allersteine" bemalte Steine liegen auf einem Tisch.
Von Mitgliedern der Facebook-Gruppe "#Allersteine" bemalte Steine liegen auf einem Tisch.  © Carmen Jaspersen/dpa

Auf Facebook gibt es zahlreiche Gruppen, in denen Menschen selbst bemalte oder gefundene Steine posten.

So hat die Gruppe "Küstensteine" inzwischen rund 25.000 Mitglieder, bei "ElbStones" sind es rund 20.000.

Der Ende April gegründeten Gruppe "Allersteine" sind bislang rund 5000 Menschen beigetreten.

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Die Idee hinter den zahlreichen Steine-Gruppen ist immer die Gleiche: Menschen eine Freude machen. "Wer würde sich nicht darüber freuen, an einem tristen Tag irgendwo auf dem Nachhauseweg einen kleinen Stein mit einer süßen Botschaft zu finden?", fragen die Gründerinnen von AllerSteine.

So verzieren Fans ihre Steine nicht nur mit Bildern, sondern auch mit Sprüchen wie "Glücklich steht dir gut!!". Dem Zukunftswissenschaftler Professor Ulrich Reinhardt aus Hamburg zufolge gibt es mehrere Gründe für die Beliebtheit des Hobbys.

Einer sei das Gefühl, wildfremden Menschen etwas Gutes zu tun. "Wir leben in Zeiten wo jeder Lebensbereich optimiert werden soll – sei es die Arbeit, der eigene Körper, die Freizeit, der Schlaf (...)."

Diese Verdichtung werde zunehmend infrage gestellt. "Gesucht werden wieder die kleinen Freuden des Lebens."

Aus Sicht der Professorin Dorothee Weinlich, die an der Hochschule Hannover experimentelle Gestaltung unterrichtet, geht es den Menschen auch darum, Spuren zu hinterlassen. Das Hobby könne den Schaffenden wie auch den Findern kleine Glücksmomente schenken.

"Es ist ein guter Anfang für ein neu gelebtes Miteinander auf ganz einfacher Ebene." Interessant sei zudem, wie sich das Analoge mit dem Digitalen verbinde.

Ein Stein mit der Aufschrift "Liebe" wird ins Gras gelegt.
Ein Stein mit der Aufschrift "Liebe" wird ins Gras gelegt.  © Carmen Jaspersen/dpa

Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa

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