Beschlagnahmte Luxus-Jacht "Luna" steht plötzlich zum Verkauf - für 270 Millionen Euro
Hamburg - Seit mittlerweile drei Jahren sitzt die Luxus-Jacht "Luna" in Hamburg fest, im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurde sie von den deutschen Behörden beschlagnahmt. Nun wird nach einem neuen Besitzer gesucht.
Alles in Kürze
- Luxus-Jacht "Luna" steht zum Verkauf für 270 Millionen Euro
- Jacht war seit drei Jahren in Hamburg beschlagnahmt
- Das Schiff bietet Platz für 18 Gäste und 51 Besatzungsmitglieder
- Inhaber Farkhad Akhmedov gilt als Unterstützer von Russlands Führung
- Die Jacht wurde 2010 in Bremerhaven gebaut und 2014 an Akhmedov verkauft

Auf dem Online-Portal "Eastwind Yachts" wird das 115 Meter lange Mega-Schiff seit einiger Zeit zum Verkauf angeboten. Der Preis: schlappe 270 Millionen Euro!
Der Betrag liegt damit deutlich unter dem Wert von 400 Millionen Euro, den das Bundeskriminalamt geschätzt hatte.
Wieso die "Luna" nun nach drei Jahren Liegezeit im Hamburger Hafen plötzlich zum Verkauf angeboten wird und wie der Preis zustande gekommen ist, ist unklar. TAG24 fragte bei der Werft Blohm+Voss nach, doch aus "Gründen der Diskretion gegenüber unserem Kunden" erteilte ein Sprecher keinerlei Auskunft. Auch nicht darüber, wer für die entstandenen Liegekosten aufkommt.
Der potenziell neue Käufer bekommt mit und auf dem Schiff einiges zu bieten. Laut Anzeige bietet es Platz für 18 Gäste und bis zu 51 Besatzungsmitglieder. Insgesamt verfügt die "Luna" über vier Decks mit insgesamt neun Luxus-Kabinen.
Hinzu kommen ein Kino, eine Tanzfläche, ein Beauty-Salon, ein Strandclub sowie ein Fitnessstudio. Und natürlich darf auch der obligatorische Hubschrauberlandeplatz nicht fehlen.
Inhaber Farkhad Akhmedov gilt als Unterstützer von Russlands Führung
Die Jacht, die unter der Flagge der Marshall-Inseln fährt, wurde 2010 vom russischen Milliardär Roman Abramowitsch (58) in Auftrag gegeben und in Bremerhaven gebaut. Im Jahr 2014 verkaufte er sie an den aserbaidschanischen Geschäftsmann Farkhad Akhmedov (69), der laut EU als "ein führender Geschäftsmann und in Bereichen der Wirtschaft tätig [ist], die der Regierung der Russischen Föderation als wichtige Einnahmequelle dienen".
In See stach der Oligarch mit der "Luna" zwar nie. Im Rahmen von Scheidungsstreitigkeiten drohte ihm aber der Verlust an seine Ex-Frau, dies konnte Akhmedov jedoch abwenden.
Nun gibt er die "Luna" freiwillig ab. Wie viel Geld ihm von den 270 Millionen Euro übrig bleiben, bleibt abzuwarten.
Titelfoto: Robert Stoll/TAG24