Von Lea Sarah Albert
Hamburg/Kiel - Der erste Herbststurm der Saison hat in Hamburg und Schleswig-Holstein Bäume entwurzelt und Baustellenschilder umhergewirbelt - größere Schäden gab es aber nicht.
In der Hansestadt waren am Dienstag im Stadtteil Barmbek-Süd Höhenretter der Feuerwehr im Einsatz, weil Fassadenteile an einem Hochhaus im 30. Stock lose waren - einige Bereiche mussten abgesperrt werden, sagte ein Sprecher der Hamburger Feuerwehr.
In Nordfriesland waren zwei Bäume auf die Straße gefallen, wie eine Sprecherin der Regional-Leitstelle Nord in Harrislee mitteilte. 18 Mal mussten Einsatzkräfte in den Kreisen Herzogtum Lauenburg, Ostholstein und Stormarn seit Montagmittag wegen der Sturmfolgen ausrücken, wie ein Sprecher der Polizei-Leitstelle Süd in Bad Oldesloe sagte. Meist waren umgestürzte Bäume der Grund. In Lübeck, Timmendorfer Strand und in Ratzeburg waren es je drei Einsätze sowie einer auf der Ostseeinsel Fehmarn.
In Kiel sowie in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde und Plön wurden laut Leitstelle-Mitte seit Montagmittag insgesamt 30 Einsätze gemeldet. Oft rückten die Einsatzkräfte auch hier wegen entwurzelter und umgestürzter Bäume aus, sicherten umherfliegende Baustellenabsperrungen und übergelaufene Gullys.
In den Kreisen Dithmarschen, Segeberg, Steinburg und Pinneberg hatte es laut Polizei-Leitstelle West insgesamt 55 wetterbedingte Einsätze gegeben.
Zahlreiche Fährverbindungen eingestellt
Die Bahnstrecke von und nach Westerland auf Sylt war am Montag für rund eine Stunde gesperrt, weil in Lunden (Kreis Dithmarschen) ein Baum auf die Gleise gefallen war. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Flensburg der dpa. Wenige Stunden später stürzte ebenfalls durch die heftigen Böen ein Baum in Dithmarschen auf die Gleise. Feuerwehrleute waren im Einsatz und zersägten die Baumstämme.
Größere Verzögerungen oder Behinderungen hatte es wegen des Sturms in der Nacht und am Dienstag zunächst nicht gegeben, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB). Auch der Autozug von und nach Sylt sei ohne Einschränkungen gefahren.
Wegen anhaltender Sturmböen konnten einige Nordsee-Fähren nicht fahren. Der Katamaran "Halunder Jet" kann wegen des Wetters seit Montag bis einschließlich Mittwoch nicht auslaufen, wie die FRS Helgoline mitteilte.
Die Fähre steuert Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland von Hamburg, Brunsbüttel und Cuxhaven aus an. Wer mit dem Auto auf der Fähre zwischen der dänischen Insel Römö und Sylt pendeln möchte, muss laut FRS Syltfähre mit geänderten Abfahrtzeiten rechen.
Bei den Fähren zwischen Dagebüll und den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum kommt es nach Angaben der Wyker Dampfschiffs-Reederei ebenfalls zu Änderungen im Fahrplan - einige Fahrten fallen wegen des Sturms aus.
Weitere Sturmböen am Mittwoch möglich
In der Nacht zum Dienstag waren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) orkanartige Böen mit elf Windstärken (mehr als 100 Kilometer pro Stunde) auf der Hallig Hooge gemessen worden - in Hamburg-Fuhlsbüttel waren es maximal acht Windstärken.
Das Sturmtief ziehe sich jetzt zurück, es wird den Meteorologen zufolge schwächer. Seinen Höhepunkt sollte es bis zum Dienstagnachmittag erreicht haben. Anschließend wird laut Vorhersage der Wind abflauen.
Im Norden seien dann maximal sieben bis acht Windstärken zu erwarten. An der Nordseeküste seien Böen von bis zu 90 Kilometern pro Stunde (9 Windstärken) möglich. Bis zum Mittwochabend kann es weiterhin stürmische Böen geben.