Berliner Jacht sitzt im Rhein auf dem Trockenen und wird zur Attraktion
Von Jens Albes
Alles in Kürze
- Jacht aus Berlin sitzt im Rhein fest.
- Festfahrt passierte am 10. August.
- Zwei Schiffsführer hatten zu wenig Ortskenntnis.
- Bergung ist teuer, Eigner können Kosten nicht zahlen.
- Wasserstraßenamt plant Bergungsversuch für kommenden Montag.
Berlin/Rüdesheim/Bingen - Eine auf einer Untiefe im Rhein in Hessen festgefahrene Jacht sorgt bei Rüdesheim bereits seit knapp zwei Wochen für Aufsehen.

"Das ist schon am 10. August passiert", sagte ein Beamter der Wasserschutzpolizei. "Da waren die Pegelstände noch höher, aber jetzt sind sie bei dem trockenen Wetter wieder stark gefallen und das rund 13 Meter lange Sportboot ist deutlich sichtbarer."
Es ziehe viele Blicke auf sich, etwa von der nahen Fähre Rüdesheim-Bingen und vom Ufer aus.
Die beiden Schiffsführer mittleren Alters aus dem Raum Berlin hätten zu wenig Ortskenntnis gehabt und seien bei den seinerzeit höheren Wasserständen zu unvorsichtig unterwegs gewesen.
Verletzte habe es am 10. August nicht gegeben, sagte der Polizist. Die beiden Männer hätten erst auf ihrem havarierten Boot bleiben wollen, es sich aber nach mehreren Stunden doch anders überlegt - die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) habe sie damals mit einem Schlauchboot ans Ufer gebracht.
Bootseigner haben kein Geld für Bergung

Die aufgelaufene Jacht wurde laut dem Polizeibeamten erst mit ihrem eigenen und später noch mit einem zusätzlichen Anker gesichert. Sie liege weitab der Fahrrinne der großen Binnenschiffe auf der Untiefe.
Warum so lange? "Bergungsversuche sind mit Kosten verbunden. Die beiden Eigner konnten aber den finanziellen Rahmen nicht erfüllen", erklärte der Polizist.
Am kommenden Montag werde indessen das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein in Bingen versuchen, das ältere Sportboot zu bergen - es gehe letztlich um die Sicherheit auf der viel befahrenen Bundeswasserstraße Rhein.
Zur künftigen Kostenaufteilung konnte der Beamte noch nichts sagen. Der Wasserstand bei Rüdesheim soll vorerst wieder steigen.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa, Uwe Anspach/dpa (Bildmontage)