Er war bereits tot! Teenager mit rührender Geste an seine Lebensretter

Gießen - Ein außergewöhnlicher Einsatz mit bewegendem Nachspiel: Der 18-jährige Kurban, der vor zwei Jahren aus Afghanistan nach Deutschland floh, konnte jetzt im Gießener Polizeipräsidium den Beamten persönlich danken, die ihm im vergangenen Februar das Leben retteten.

Der 18-jährige Kurban Cora (l.) bedankt sich bei seinen Lebensrettern, Polizeikommissar-Anwärterin Sweetana Nadine Weber und Polizeihauptkommissar Christian Fuchs.
Der 18-jährige Kurban Cora (l.) bedankt sich bei seinen Lebensrettern, Polizeikommissar-Anwärterin Sweetana Nadine Weber und Polizeihauptkommissar Christian Fuchs.  © Christian Lademann/dpa

Der Jugendliche war damals am städtischen Marktplatz mit seinem Fahrrad schwer gestürzt und hatte einen Herzstillstand erlitten. Als die ersten Polizeikräfte eintrafen, zeigte der junge Mann bereits keine Lebenszeichen mehr.

Hauptkommissar Christian Fuchs, seit 25 Jahren im Dienst, begann laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sofort mit der Reanimation. Unterstützt wurde er von Polizeianwärterin Sweetana Weber, die sich parallel um die aufgebrachten Passanten kümmerte.

Nach den Wiederbelebungsmaßnahmen konnte Kurban schließlich ins Universitätsklinikum gebracht werden. Die Untersuchungen offenbarten einen bisher unentdeckten angeborenen Herzfehler. Vier Wochen verbrachte Kurban im künstlichen Koma, bevor er langsam wieder zu Kräften kam.

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An den Unfall selbst kann er sich nicht erinnern – wohl aber an die überwältigende Dankbarkeit, die ihn nun zur Polizei führte. Für die beteiligten Beamten war dieser Einsatz eine seltene Erfahrung.

Polizeisprecher Pierre Gath erklärte, wie außergewöhnlich solche Dankesbezeugungen seien und betonte gleichzeitig die Wichtigkeit regelmäßiger Erste-Hilfe-Schulungen.

18-Jähriger von Polizisten nach Herzstillstand reanimiert: Auch Kurbans Mitbewohner sind dankbar

Der Teenager erlitt im vergangenen Februar einen Herzstillstand. Eine erfolgreiche Reanimation der Beamten rettete ihm das Leben.
Der Teenager erlitt im vergangenen Februar einen Herzstillstand. Eine erfolgreiche Reanimation der Beamten rettete ihm das Leben.  © Christian Lademann/dpa

Besonders rührend: Die Mitbewohner aus Kurbans Wohngruppe der AWO verfassten einen handschriftlichen Dankesbrief an die Lebensretter. In einfachen, aber bewegenden Worten drückten sie ihre Erleichterung aus, ihren "Bruder" wieder gesund bei sich zu haben.

Seine tief berührenden Dankesworte im direkten Aufeinandertreffen mit seinen Lebensrettern war aber nicht das einzige Zeichen der Anerkennung. Auch den Mitarbeitern des Gießener Universitätsklinikums ließ er bereits einen Präsentkorb zukommen.

Titelfoto: Montage: Christian Lademann/dpa

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