Sexuelle Belästigungen im Freibad: Ermittlungen laufen "mit Hochdruck"

Von Michael Bauer

Gelnhausen - Einen Monat nach den mutmaßlichen sexuellen Belästigungen in einem Schwimmbad im hessischen Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) werden die Ermittlungen nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hanau "mit Hochdruck" fortgeführt.

Das Freibad in Gelnhausen: Hier sollen am 22. Juni vier syrische Männer mehrere Mädchen sexuell belästigt haben.  © Boris Rössler/dpa

"Die Vernehmungen dauern an", teilte ein Sprecher mit. Zum konkreten Stand der Untersuchungen wollte er sich nicht äußern.

Am 22. Juni sollen sich die Vorfälle ereignet haben. Mehrere Mädchen hatten sich nach Angaben der Polizei an das Schwimmbad-Personal gewandt und berichtet, dass sie im Becken aus einer Gruppe von mehreren Männern heraus am ganzen Körper angefasst worden seien.

Die Ermittler gehen von acht weiblichen Opfern im Alter von 11 bis 16 Jahren aus.

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Tatverdächtig sind vier syrische Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren. Sie wurden vorübergehend festgenommen, kamen aber wieder auf freien Fuß. Die gesetzlichen Voraussetzungen für Untersuchungshaft lagen laut Innenministerium nicht vor.

Der Vorfall hatte auch die Landespolitik beschäftigt. Anfang Juli gab es eine teils hochemotionale Sondersitzung des Innenausschusses im Wiesbadener Landtag.

Dabei hatte Innenminister Roman Poseck (55, CDU) über eine frühere Anklage gegen einen der Tatverdächtigen informiert. Diese sei im April wegen mutmaßlicher Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung erhoben worden.

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Neue Kommission zu Fragen der Sicherheit in Gelnhausen

Seitdem setzt die Stadt mehr Personal für die Sicherheit im Freibad ein.  © Boris Rössler/dpa

Die Stadt Gelnhausen hatte nach den mutmaßlichen Belästigungen Sofortmaßnahmen zur Stärkung der Sicherheit ergriffen, darunter der Einsatz der Stadtpolizei und externer Sicherheitskräfte im Freibad.

Am Montagabend sollte eine von Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) einberufene Kommission zur Förderung der Sicherheit Gelnhausens ihre Arbeit aufnehmen.

In dem Gremium sitzen Vertreter von Verwaltung und Politik sowie Sicherheitsexperten zusammen.

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Bei den Beratungen sollte es nach Angaben der Stadt nicht nur um den Bereich Schwimmbad, sondern insgesamt um den öffentlichen Raum gehen.

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