19-jähriger rast ohne Führerschein auf Polizei zu: 34 Schüsse gerechtfertigt

Von Frank Christiansen

Bad Salzuflen - Nach den 34 Polizeischüssen auf einen 19-jährigen Autofahrer in Bad Salzuflen bei Bielefeld hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die Beamten eingestellt.

Ein einer Sackgasse wurde der junge Autofahrer gestellt, wendete und fuhr mit hohem Tempo auf die Polizisten zu, die in Notwehr zur Waffe griffen.
Ein einer Sackgasse wurde der junge Autofahrer gestellt, wendete und fuhr mit hohem Tempo auf die Polizisten zu, die in Notwehr zur Waffe griffen.  © T.Freitag/Westfalennews/dpa

Die Schüsse vor fast zwei Jahren seien wegen einer Notwehrlage gerechtfertigt gewesen, teilte die Behörde in Detmold mit.

Zuvor hatte das "Westfalen-Blatt" berichtet.

Die Beamten hatten den flüchtenden Autofahrer mit mehreren Streifenwagen verfolgt. In einer Sackgasse hatten sie ihn gestellt und waren ausgestiegen, als dieser wendete und mit hohem Tempo auf sie zufuhr.

AfD-Mann schießt gegen "Omas gegen Rechts", jetzt meldet sich Justiz zu Wort
Justiz AfD-Mann schießt gegen "Omas gegen Rechts", jetzt meldet sich Justiz zu Wort

Sechs Beamte feuerten daraufhin ihre Dienstwaffen ab. Der 19-Jährige aus Herford wurde fünfmal getroffen und ist seither querschnittsgelähmt.

Flucht des Fahrers mit Tempo 160 durch Ortschaft und 200 Km/h über Landstraße

Der Autofahrer hatte keinen Führerschein, soll aus diesem Grund auf die Beamten zugerast sein.
Der Autofahrer hatte keinen Führerschein, soll aus diesem Grund auf die Beamten zugerast sein.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Angesichts der engen räumlichen Verhältnisse und des mit hoher Geschwindigkeit auf sie zurasenden Autos hätten sich die Polizisten einem unmittelbaren Angriff auf ihr Leben ausgesetzt gesehen, so die Staatsanwaltschaft.

Dies habe den Einsatz der Dienstwaffen gerechtfertigt.

Gegen den Autofahrer werde nun wegen versuchten Mordes ermittelt, berichtete das "Westfalen-Blatt".

Neue Erkenntnisse nach Leichenfund in Flüchtlingsheim: Obduktion lässt keinen Zweifel
Justiz Neue Erkenntnisse nach Leichenfund in Flüchtlingsheim: Obduktion lässt keinen Zweifel

Er besaß keinen Führerschein. Um dies zu verdecken, soll er auf die Beamten zugerast sein.

Am 3. Juni 2023 war in der Nacht einer Zivilstreife der Polizei ein Auto ohne Licht aufgefallen.

Der Fahrer flüchtete mit Tempo 160 durch eine Ortschaft und bis zu 200 Kilometern pro Stunde über eine Landstraße.

Die Leitstelle der Polizei hatte Streifenwagen zur Unterstützung geschickt.

Titelfoto: T.Freitag/Westfalennews/dpa

Mehr zum Thema Justiz: