Rockerkriminalität in Thüringen: Drei Club-Mitglieder festgenommen

Thüringen - Die Sicherheitsbehörden in Thüringen haben eine weitere groß angelegte Aktion gegen das Rockermilieu durchgeführt.

Ermittelt werde laut Polizei wegen schwerer räuberischer Erpressung, verschiedener Eigentumsdelikte sowie des Handels mit Methamphetamin in erheblicher Menge und wegen Geldwäsche. (Symbolfoto)
Ermittelt werde laut Polizei wegen schwerer räuberischer Erpressung, verschiedener Eigentumsdelikte sowie des Handels mit Methamphetamin in erheblicher Menge und wegen Geldwäsche. (Symbolfoto)  © Jonas Güttler/dpa

Im Mittelpunkt steht ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen schwerer räuberischer Erpressung, verschiedener Eigentumsdelikte sowie des Handels mit Methamphetamin in erheblicher Menge und wegen Geldwäsche.

Aktuell richten sich die Ermittlungen gegen 21 deutsche Verdächtige im Alter zwischen 25 und 63 Jahren, darunter mehrere Mitglieder sogenannter Outlaw Motorcycle Gangs.

Seit dem frühen Mittwochmorgen sind Einsatzkräfte zeitgleich in Thüringen und Sachsen unterwegs, um Maßnahmen im Rahmen des Verfahrens umzusetzen.

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Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Gera ordnete das Amtsgericht Gera die Festnahme von drei Männern im Alter von 49, 43 und 37 Jahren an.

Sie sollen den Bandidos beziehungsweise deren Unterstützerstrukturen angehören. Spezialeinheiten des Landeskriminalamts Thüringen sowie Kräfte der Bereitschaftspolizei nahmen die Beschuldigten am Mittwoch fest.

Am Mittwoch konnte die Polizei drei Beschuldigte festnehmen. (Symbolfoto)
Am Mittwoch konnte die Polizei drei Beschuldigte festnehmen. (Symbolfoto)  © Marius Becker/dpa

Bereits im August fanden Durchsuchungen statt

Parallel dazu werden insgesamt 14 Gebäude durchsucht. Ziel ist es nicht nur, Beweise sicherzustellen, sondern auch Vermögenswerte zu identifizieren und zu sichern. Zusätzlich werden Durchsuchungsbeschlüsse aus einem damit verknüpften Verfahren der Staatsanwaltschaft Meiningen ausgeführt. An dem Einsatz sind rund 300 Polizistinnen und Polizisten verschiedener Dienststellen beteiligt. Weitere Details geben die Ermittler derzeit nicht bekannt.

Die aktuellen Maßnahmen stehen in direktem Zusammenhang mit einem groß angelegten Einsatz vom 19. August 2025. Damals hatten das Landeskriminalamt Thüringen und die Landespolizeiinspektion Suhl im Auftrag der Staatsanwaltschaft Gera zahlreiche Objekte in Thüringen, Sachsen und Bayern durchsucht, um Hinweise zu einer schweren räuberischen Erpressung zu sichern.

Bei der Augustaktion waren ebenfalls rund 300 Einsatzkräfte beteiligt. Sie durchsuchten 18 Wohnungen und Geschäftsräume, unter anderem in mehreren Orten im Landkreis Hildburghausen, in Sonneberg, Schleiz, Leipzig sowie in Bayern. Die Ermittler stellten damals unter anderem zehn Motorräder, zwei Autos, Bargeld, digitale Speichermedien, geringe Mengen Drogen und umfangreiche weitere Beweismittel sicher. Die Maßnahmen richteten sich gegen insgesamt zehn Beschuldigte und zogen sich bis in den Nachmittag.

Mit dem nun durchgeführten Einsatz setzt das Landeskriminalamt Thüringen seine Ermittlungen konsequent fort und knüpft unmittelbar an die Ergebnisse der Durchsuchungen im August an.

Titelfoto: Jonas Güttler/dpa

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