Frankfurt am Main/Siegsdorf - Eine harmlose Investmentempfehlung über WhatsApp - und am Ende ist ein fünfstelliger Betrag verloren: So erging es einer Frau aus Siegsdorf im Landkreis Traunstein. Jetzt fahnden die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt öffentlich nach einem der Tatverdächtigen.
Hinter der vermeintlichen Finanzberatung steckt in Wahrheit eine international agierende Betrügergruppe, erklärt das Bundeskriminalamt in seiner Mitteilung.
Demnach sei die Geschädigte am 28. Juni dieses Jahres gegen 11.30 Uhr Opfer der Kriminellen geworden. Dabei sei sie um einen Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich gebracht worden.
In diesem Zusammenhang wird ein Mann gesucht, der etwa Mitte 20 und kleiner als 1,63 Meter ist. Er spricht kein Deutsch und nur gebrochen Englisch.
Zum Zeitpunkt der Tat trug er eine schwarze Hose, ein weißes T-Shirt und ein schwarzes Blouson.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter nach dem sogenannten "Pump-and-Dump"-Prinzip vorgegangen sind. Dabei werden über Messenger-Dienste wie WhatsApp bestimmte Aktien gezielt beworben, um ihren Kurs künstlich in die Höhe zu treiben.
Um Vertrauen zu gewinnen, geben sich die Betrüger häufig als Mitarbeiter renommierter Investmenthäuser oder als bekannte Finanzexperten aus. Teilweise nutzen sie sogar KI-generierte Profile, die realen Personen aus der Finanzwelt täuschend ähnlich sehen.
Ermittlungsbehörden suchen nach Zeugen oder möglichen Hinweisgebern
Mit großen Versprechen und künstlichem Zeitdruck drängen sie Anleger zum Kauf sogenannter "Penny Stocks". Dies sind Aktien mit niedrigem Kurswert, die leicht manipulierbar sind.
Sobald genügend Menschen investieren, verkaufen die Täter ihre eigenen Anteile mit Gewinn. Für die Opfer bedeutet das meist: Totalverlust.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts sind solche Gruppen international vernetzt und hochprofessionell organisiert.
Der Gesamtschaden durch diese Form des Betrugs liegt bundesweit bereits mindestens im zweistelligen Millionenbereich.
Die Behörden warnen eindringlich vor solchen Angeboten. Seriöse Finanzberater kommunizieren nicht über WhatsApp oder Telegram, und wer mit unrealistisch hohen Renditen lockt, verfolgt in der Regel eigene Interessen.
Wer sachdienliche Hinweise zur gesuchten Person geben kann, wird gebeten, sich beim BKA, der Frankfurter Staatsanwaltschaft oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Bundeskriminalamts.