Brutale Vergewaltigung an S-Bahn-Halt: Mann gesteht Tat

Von Ute Wessels

Landshut - Eine junge Frau erleidet nachts an einer S-Bahn-Station nahe Freising ein dreieinhalbstündiges Martyrium: Ein Mann zerrt sie eine Böschung hinab, drückt sie in einem Bach unter Wasser und vergewaltigt sie immer wieder.

Der Beschuldigte soll 2024 eine damals 19-Jährige mehr als drei Stunden lang wiederholt brutal vergewaltigt haben.
Der Beschuldigte soll 2024 eine damals 19-Jährige mehr als drei Stunden lang wiederholt brutal vergewaltigt haben.  © Armin Weigel/dpa

Erst als die Frau S-Bahn-Passagiere auf sich aufmerksam machen kann, lässt der ihr unbekannte Mann von ihr ab. Dem Tatverdächtigen wird nun der Prozess gemacht.

Vor dem Landgericht Landshut warf ihm die Staatsanwaltschaft schwere Vergewaltigung vor. Der Mann legte bereits ein Geständnis ab.

Vor Verhandlungsbeginn gab es ein Rechtsgespräch unter den Prozessbeteiligten. Wie die Richterin anschließend berichtete, stellte der Verteidiger darin zunächst ein vollumfängliches Geständnis in Aussicht. Die Verfahrensbeteiligten hätten sich dann auf eine Haftstrafe zwischen acht Jahren und acht Jahren und zehn Monaten geeinigt.

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Über seinen Verteidiger sagte der Angeklagte, dass ihm die Tat leidtue und er sie auf seinen Drogenkonsum zurückführe.

Er erklärte sich zur Zahlung eines Schmerzensgeldes bereit.

Stundenlanges Martyrium am Bahnsteig in Hallbergmoos: Drei Zeugen helfen der Frau

Der Angeklagte (M.) sitzt im Verhandlungssaal des Landgerichts neben seinem Verteidiger Thomas Krimmel (r).
Der Angeklagte (M.) sitzt im Verhandlungssaal des Landgerichts neben seinem Verteidiger Thomas Krimmel (r).  © Armin Weigel/dpa

Der Anklage nach sprach der 25-Jährige die damals 19-jährige Frau im November 2024 nachts auf dem Bahnsteig in Hallbergmoos an.

Er zerrte sie in einen Bach, dann in ein Gebüsch und verging sich über Stunden immer wieder an ihr. Dabei soll er sie mit einem Messer bedroht haben. Wenn S-Bahnen einfuhren, soll er ihr den Mund zugedrückt oder die Frau gewürgt haben, um zu verhindern, dass sie schrie.

Am Morgen sei es der Frau gelungen, um Hilfe zu rufen. Zwei Zeugen hätten sie aus dem Gebüsch befreit, ein dritter den Täter verfolgt und gestellt.

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Ein Polizist sagte, seiner Ansicht nach sei die Situation für das Opfer - auch angesichts der Kälte, der durchnässten Kleidung und der Dauer - lebensbedrohlich gewesen.

Der Prozess soll am 10. Juli fortgesetzt werden.

Titelfoto: Armin Weigel/dpa

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