Frau hatte keine Überlebenschance! Raser wegen Mordes vor Landgericht

Augsburg - Wegen Mordes muss sich seit Dienstag ein mutmaßlicher Autoraser vor dem Augsburger Landgericht verantworten.

Die 54 Jahre alte Frau war noch am Unfallort gestorben, nachdem der Autofahrer frontal mit seinem Wagen in ihr Fahrzeug gefahren war.
Die 54 Jahre alte Frau war noch am Unfallort gestorben, nachdem der Autofahrer frontal mit seinem Wagen in ihr Fahrzeug gefahren war.  © Ralph Goppelt/vifogra/dpa

Der 28-Jährige soll seinen PS-starken Wagen auf einer Staatsstraße in Nordschwaben auf etwa 200 Kilometer pro Stunde beschleunigt haben, deswegen die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben und bei einem Zusammenstoß mit einem Auto auf der Gegenfahrbahn dessen Fahrerin getötet haben.

Erlaubt war auf der Straße maximal Tempo 100.

Zu Beginn des Prozesses äußerte sich der Angeklagte noch nicht. Sein Verteidiger kündigte an, für seinen Mandanten beim nächsten Verhandlungstag im Oktober eine Erklärung verlesen zu wollen.

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Mitangeklagt ist der 29 Jahre alte Beifahrer des Unfallverursachers. Er soll den Fahrer bei der halsbrecherischen Fahrt noch angefeuert haben. Er ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt. Dafür droht ihm eine Haftstrafe ab drei Jahren.

Im Unterschied zu dem Hauptangeklagten sitzt der Beifahrer allerdings nicht in Untersuchungshaft.

Verteidiger Moritz Bode (r.) spricht im Schwurgerichtssaal mit seinem Mandanten auf der Anklagebank.
Verteidiger Moritz Bode (r.) spricht im Schwurgerichtssaal mit seinem Mandanten auf der Anklagebank.  © Stefan Puchner/dpa

Die Strafkammer hat für den Prozess zunächst acht Verhandlungstage geplant, das Urteil könnte Ende Oktober verkündet werden. Der Ehemann und die vier Kinder der getöteten 54-jährigen Frau sind Nebenkläger in dem Verfahren. Die Angeklagten, beides deutsche Staatsbürger, müssen sich zudem in dem Verfahren auch wegen illegalen Drogenhandels verantworten.

Aktualisiert am 27. September um 11.26 Uhr.

Titelfoto: Ralph Goppelt/vifogra/dpa + Stefan Puchner/dpa

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