Implantat brennt im Körper! Ärzte nach Pfusch-Operation angeklagt

Hof - Wegen einer mutmaßlich fehlerhaften Operation mit Todesfolge müssen sich zwei Ärzte seit Dienstag vor dem Landgericht Hof verantworten.

Bei einer Operation sollen sie Ärzte einen entscheidenden Fehler begangen haben. (Symbolbild)
Bei einer Operation sollen sie Ärzte einen entscheidenden Fehler begangen haben. (Symbolbild)  © Sven Hoppe/dpa

Laut Anklage kam es bei dem Vorfall im Jahr 2017 zu einer explosionsartigen Verpuffung im Körper des Patienten. Dadurch seien seine Luftröhre und seine Lunge schwer beschädigt worden. Etwa drei Wochen später starb der Mann in einer Nürnberger Spezialklinik.

Die beiden Mediziner sind wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zufolge wollten die Ärzte dem Patienten eine Gefäßstütze, einen sogenannten Stent, aus der Luftröhre entfernen. Dieser sei ihm knapp ein Jahr zuvor eingesetzt worden, hieß es.

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Nach mehreren erfolglosen Versuchen, das Implantat zu entfernen, hätten die Ärzte versucht, dieses per Laser zu spalten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft widersprach dies den Regeln der ärztlichen Kunst, da der Stent aus brennbarem Silikon bestand. Unmittelbar nach dem Lasereinsatz sei es zu der Verpuffung gekommen, heißt es in der Anklageschrift. Obwohl sich der Gesundheitszustand des Patienten nach dem Vorfall erheblich verschlechtert habe, hätten die Mediziner erst elf Tage später seine Verlegung in die Spezialklinik veranlasst.

In dem Strafprozess sind insgesamt sieben Verhandlungstage angesetzt. Mit einem Urteil ist Ende September zu rechnen.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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