Berliner Holocaust-Leugner (51) muss ohne Bewährung in den Knast

Berlin - Ein 51 Jahre alter Berliner ist im Prozess wegen Holocaust-Leugnung und weiterer Vorwürfe zu einem Jahr und zwei Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden.

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat in seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprochen. (Symbolfoto)
Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten hat in seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprochen. (Symbolfoto)  © Taylan Gökalp/dpa

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten habe den Mann am Dienstag unter anderem der Volksverhetzung in neun Fällen, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und der Körperverletzung schuldig gesprochen, teilte das Gericht mit.

Die verhängte Gefängnisstrafe habe dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprochen. Der Verteidiger habe auf Freispruch oder eine Geldstrafe plädiert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Der 51-Jährige soll laut Anklage an verschiedenen öffentlichen Orten in der Hauptstadt den Holocaust in Abrede gestellt haben – lautstark und für Passanten deutlich hörbar.

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Zudem sei es mehrfach am Rande von Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen zu Straftaten gekommen. So habe der Angeklagte versucht, eine vorläufig festgenommene Person zu befreien.

Im Prozess, der im November 2022 begonnen hatte, war es zunächst um 25 mutmaßliche Taten in der Zeit von Mai 2020 bis September 2021 gegangen.

Einige Vorwürfe hat das Gericht in Hinblick auf die im Übrigen zu erwartende Strafe eingestellt. Ein Polizeibeamter hatte als Zeuge erklärt, der Angeklagte habe sich bei Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen "lautstark in Szene gesetzt".

Titelfoto: Taylan Gökalp/dpa

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