Er nannte Homosexuelle "Falschgepolte" und "Ratten": Rechtsanwalt vor Gericht

Berlin - Die Staatsanwaltschaft Berlin klagt gegen einen Kollegen, der am 17. November 2022 öffentlich Hass gegen Homosexuelle äußerte.

Ein Rechtsanwalt sitzt seit Kurzem selbst auf der Anklagebank. (Symbolbild)
Ein Rechtsanwalt sitzt seit Kurzem selbst auf der Anklagebank. (Symbolbild)  © Fabian Sommer/dpa/Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)

Ein kleiner Tweet führte den Rechtsanwalt (55) nicht nur beruflich, sondern auch privat als Täter in den Gerichtssaal.

Der 55-jährige Jurist wurde von der Berliner Staatsanwaltschaft "wegen Volksverhetzung beim Amtsgericht Tiergarten angeklagt", wie es in einer Pressemeldung vom 17. Juli 2023 heißt.

Demnach habe er einen Hasskommentar unter dem Twitter-Beitrag eines AfD-Abgeordneten geschrieben. Im Tweet, den der Anwalt kommentierte, ging es um den Podcast-Auftritt von Sven Lehmann (43), den Queer-Beauftragten der Bundesregierung.

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Im erfolgreichsten Queer-Podcast Deutschlands "Schwanz und ehrlich" sprach Lehmann unter anderem über seine offene Beziehung sowie Sex-Apps im Bundestag.

Diesen Post soll der 55-Jährige homophob kommentiert haben, indem er Homosexuelle als "zügellose Falschgepolte" und "Ratten" bezeichnete, die "in ihre Löcher zurückgeprügelt" gehörten, wie die Strafverfolgungsbehörde in Berlin mitteilte.

Auflöser für den Hasskommentar war ein Podcast-Auftritt des Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann (43).
Auflöser für den Hasskommentar war ein Podcast-Auftritt des Queer-Beauftragten der Bundesregierung, Sven Lehmann (43).  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Welche Strafe der Anwalt am Ende bekommt, wird sich im Laufe der Verhandlungen zeigen.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa/Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)

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