Mann verhindert Vergewaltigung und wird zu Tode geprügelt: Prozess gegen Schläger

Berlin - Nach einem tödlichen Angriff vor einem Erotikmarkt hat am Berliner Landgericht der Prozess gegen einen 37-Jährigen begonnen.

Weil er einen anderen Mann bei einer Prügelattacke umgebracht haben soll, sitzt der 37 Jahre alte Schläger auf der Anklagebank.
Weil er einen anderen Mann bei einer Prügelattacke umgebracht haben soll, sitzt der 37 Jahre alte Schläger auf der Anklagebank.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Der Angeklagte soll im November 2021 einen 56 Jahre alten Mann niedergeschlagen und tödlich verletzt haben. Ermittlungen zufolge hat der Angeklagte zuvor versucht, die Frau des 56-Jährigen in dem Erotikshop zu vergewaltigen.

Der Verteidiger kündigte zu Prozessbeginn am Donnerstag an, dass sich sein Mandant zu einem späteren Zeitpunkt zu den Vorwürfen äußern werde.

Die Anklage lautet auf Totschlag, versuchte Vergewaltigung und Körperverletzung. Der Mann mit moldauischer Staatsangehörigkeit habe zunächst mit der Frau des 56-Jährigen einvernehmlichen Sex gegen Entgelt gehabt. Nach der vereinbarten Zeit habe er weitere sexuelle Handlungen verlangt und die 32-Jährige angegriffen, so die Anklage.

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Die Frau habe ihren Mann gerufen, der eine Vergewaltigung verhindert und den Mann vor die Tür geleitet habe.

Auf dem Gehweg vor dem Erotikmarkt im Stadtteil Schöneberg habe der 37-Jährige dem Opfer mehrere gezielte Faustschläge in das Gesicht versetzt, heißt es weiter in der Anklage.

Angeklagter prügelte immer weiter auf sein Opfer ein

Der 56-Jährige sei durch die Prügelattacke zu Boden gegangen und mit dem Kopf auf den Gehweg geknallt. Auf den am Boden Liegenden habe der Angeklagte dann noch weiter eingeschlagen. Er habe den Tod des Mannes zumindest billigend in Kauf genommen.

Durch die Schläge und den Sturz erlitt das Opfer unter anderem einen Herzkreislaufstillstand und Gehirnblutungen. Er starb rund zwei Wochen später in einem Krankenhaus.

Der 37-Jährige wurde kurz nach der Tat festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess wird am 28. März fortgesetzt.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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